MALBERG. 2001 feiert Verein 125. Stiftungsfest - Zwei neue Ehrenmitglieder ernannt
Mit einem zünftigen "Glückauf" eröffnete Vorsitzender Reinhard Nolden am Sonntagabend die Jahresversammlung der Bindweider Bergkapelle im Vereinssaal Moll. "1997 ist ein enormes Pensum geleistet worden", stellte Nolden dankend fest. Dem Verein gehören rund 250 Mitglieder an, fast 30 davon sind aktive Musikanten. Auch eine beachtliche Jugendabteilung ist mit dabei, und über weiteren Nachwuchs würde sich der Vorstand freuen.
Auffallend in der Mitgliederliste ist, dass längst nicht nur Malberger eingeschrieben sind, sondern auch zahlreiche auswärtige Freunde von Musik und Knappentradition.
Im Geschäftsbericht von Marco Kötting kam ein langer "Dienstplan" zur Sprache. Neben 45 Proben standen 1997 insgesamt 69 Auftritte auf dem Programm.
Der Bogen der Darbietungen spannte sich von 21 Ständchen über Karnevals- und Jubiläumsbräuche bis hin zu festlichen kulturellen und kirchlichen Anlässen. Viele Termine stehen seit Jahrzehnten im musikalischen Kalender der "Bindweider" unter der Leitung von Kapellmeister Heribert Weller.
An die Wurzeln der Gründerzeit vor fast 125 Jahren fühlte sich die Bergkapelle im August zurückversetzt, als im Steinebacher Besucherbergwerk "Grube Bindweide" ein Jubiläum gefeiert wurde. Dort loderte nämlich 1876 der Zündfunke für den heutigen Verein, wie es der damalige Bindweider Obersteiger Anton Kirschbaum in seinen Aufzeichnungen überliefert hat: "Hier gründete ich einen Knappenverein und in diesem Verein eine Bergkapelle . . ."
Auch im heutigen Verein hat die Tradition einen hohen Stellenwert, worüber sich am Sonntag besonders die Ehrenmitglieder Alois Nolden, Karl Bläcker und Hubert Arndt freuten. Beschlossene Sache ist es schon längst, dass das 125. Stiftungsfest 2001 gebührend gefeiert werden soll.
Ein dickes Lob gab es auch von Ortsbürgermeister Rainer Zeiler: "Das musikalische Jahr war in Malberg geprägt von Einsatzwille und Qualität!" Darauf beruht auch die Zielsetzung für 1998. Der Verein ist bemüht, sein musikalisches Niveau zu halten bzw. noch weiter zu verbessern.
Alois Christian legte eine solide Finanzverwaltung vor, was von den Kassenprüfern Christoph Kohlhaas und Gilbert Hombach (beide wurden wiedergewählt) bestätigt wurde.
Die Vorstandswahl war geprägt von einem Generationswechsel. Reinhard Nolden, seit 20 Jahren Vorsitzender, rückte auf seinen Wunsch hin in die zweite Reihe. Auch Jugendleiter Manfred Seibert und Hauptkassierer Alois Christian (seit 37 Jahren im Amt bewährt) legten ihre Funktionen in jüngere Hände.
Ohne Gegenstimmen wählte die Versammlung den neuen Vorstand: Vorsitzender Uwe Fischer (bisher Vize), Stellvertreter Reinhard Nolden, Hauptkassierer Jürgen Seibert, Stellvertreter Armin Seibert, Schriftführer Marco Kötting, Stellvertreter Daniel Nauroth, Jugendleiter Jan Thiel.
Mit klaren Worten nannte der neue Vorsitzende seinen Zukunftswunsch: "Mit Offenheit und gegenseitigem Vertrauen an die bisherigen Erfolge anknüpfen!"
Die erste Amtshandlung des neuen Vorstands wurde jedenfalls mit viel Beifall quittiert: Konrad Weller (Bass und Posaune) sowie Alois Hombach (Schlagzeug) wurden für rund 50jähriges Musizieren zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Rhein-Zeitung vom 1998, Joachim Weger