2000

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Maskottchen für die Region


Bindweider Bergkapelle hat hübschen Maulwurf entworfen - Name gesucht

MALBERG .Er könnte zum Maskottchen für die ganze Region werden: Die Bindweider Bergkapelle Malberg hat sich einen Maulwurf als Maskottchen entworfen - richtig knuffelig und genau das passende Symbol für die harte Arbeit im Bergbau unter Tage. Bis jetzt gibt es nur ein Exemplar, 60 Zentimeter groß und mit einer Originaluniform bekleidet. Doch schon in der Jahresmitte soll er viele kleine Brüder (18 Zentimeter groß) bekommen, die dann auch zu kaufen sind.
 
Etwas traurig ist er, weil ihm noch ein Name fehlt: Seine Macher wollen ihm helfen und haben einen Preis ausgelobt. Dem Gewinner winkt eine Ballonfahrt. Gesucht wird ein einprägsamer Name, der auch die Freude der Vorfahren beim gemeinsamen Musizieren widerspiegelt. Die Idee für den Maulwurf hatten die Vereinsmitglieder Brigitte und Uwe Kohlhaas (Nauroth). Nachdem die ersten Entwürfe mehrfach überarbeitet worden sind, sind die Verantwortlichen mit dem Prototyp zufrieden, haben ihn jetzt vorgestellt. Der Maulwurf läutet auch ein Jubiläum ein - die Bindweider Bergkapelle feiert vom 31. August bis 3. September 2001 125-jähriges Bestehen.
 
Das neue Jahrtausend haben die die Musiker mit einer Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Kapelle begonnen. Unter Leitung von Herbert Weller wurde diese Messe von den Aktiven der Kapelle musikalisch gestaltet, Abt Dr. Thomas Denter bat in seinen Fürbitten um besonderen Segen für die Musikerinnen und Musiker.
 
Rhein-Zeitung vom 12.01.2000

Das Jubiläum schon im Blick


Bindweider Bergkapelle besteht im August 2001 genau 125 Jahre

MALBERG. Zur Jahresversammlung der Bindweider Bergkapelle begrüßte Vorsitzender Uwe Fischer zahlreiche Musikfreunde im Gasthof Moll. "Ein ereignisreiches Jahr haben wir hinter uns gebracht", sagte Vorsitzender Fischer im Rahmen des Tätigkeitsberichts, den Marco Kötting im Detail vorstellte. Neben 50 Musikproben absolvierte man rund 60 Auftritte. Die Bandbreite der Darbietungen erstreckte sich von Geburtstagsständchen über Pfarrfeste und Wallfahrten bis hin zu Konzerten. Noch lange in Erinnerung bleiben wird der Vereinsausflug in den Erlebnispark Nürburgring.
 
Ortsbürgermeister Rainer Zeiler dankte dem Vorstand für die maßgebliche kulturelle Unterstützung und Zusammenarbeit in der Gemeinde. Der Bindweider Bergkapelle gehören heute mehr als 230 Mitglieder an. Die Kassenwarte legten eine solide Finanzverwaltung vor. Reine Formsache war die Neuwahl des Vorstands für eine zweijährige Amtsdauer. Kassenwart Jürgen Seibert und Schriftführer Marco Kötting kandidierten nicht mehr. Ohne Gegenstimmen wurden gewählt: Vorsitzender Uwe Fischer, Stellvertreter Reinhard Nolden, Kassenwart Armin Seibert, Stellvertreter Marco Zeuner, Schriftführer Detlef Nink, Stellvertreter Daniel Nauroth, Jugend- und Zeugwart Jan Thiel. Die neuen Kassenprüfer sind Günter Fischer und Alois Kohlhas.
 
Mit klarem Votum entschied die Versammlung, im Laufe des Geschäftsjahres Toni Wisser (69) und Alois Christian (64) zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Eine Anregung zum Aktivieren der Jugendarbeit griff der Vorstand dankbar auf. Sogar der Prototyp eines Vereinsmaskottchens - ein Maulwurf in Bergmannsuniform - konnte mit Unterstützung von Peter Heirich jetzt fertiggestellt werden.
 
Im Kalender 2000 sind bereits viele Termine rot angestrichen. Gemeinschaftskonzerte finden am 8. April in Elkenroth und am 14. April in Malberg statt. Auch bei der Malberger Kirmes im Mai sind die Bindweider mit von der Partie. In Planung sind zudem Teilnahmen an Festen zu Sängerjubiläen sowie von Knappenchören und Spielmannszügen. Schon mitten in der Planung stecken die Vorbereitungen für das 125-jährige Bestehen. Ende August 2001 soll dieses Jubiläum im Rahmen eines großen Musikfestes gefeiert werden.
 
Rhein-Zeitung vom 14.03.2000, Joachim Weger

Vom Walzer bis hin zur Polka


300 Zuhörer erlebten klangvolles Frühjahrskonzert mit drei Musikkapellen

ELKENROTH. Der gute Ruf ist dem Gemeinschaftskonzert "Die Musik kommt" wohl schon vorausgeeilt, denn über 300 Zuhörer kamen am Samstag in die Elkenrother Sporthalle. Freunde traditioneller und moderner Blasmusik kamen voll auf ihre Kosten. Die Musikvereine Elkenroth und Steinebach sowie die Bindweider Bergkapelle boten mit dem abwechslungsreich gestalteten Programm ein klangvolles Musikerlebnis. Die Moderation zwischen den Darbietungen hatte Günther Hüsch übernommen. Beginnend mit einem glanzvollen Einmarsch aller drei Kapellen, die die Hymne des Musikverbands Rheinland-Pfalz, "Viva la musica", vortrugen hielt der Abend noch einige musikalische Überraschungen parat.  
 
International gehalten waren die Vorträge des Musikvereins Steinebach. Unter der Leitung von Michael Weib spielten die Musiker den spanischen Walzer "Estudiantina"; der tschechische Marsch "Trocadero" und die Symphonische Ouvertüre "Slovenia" folgten.
 
Meisterhaft war auch der erste Vortrag der Bindweider Bergkapelle, "Israel Shalom" von Kees Vlak, ein israelisches Stück mit Trompeten- und Klarinettensoli. Vom selben Komponisten stammt die "Kilkenny Rhapsody", ein Zusammenschnitt irischer Volksweisen. Verdienten Applaus bekamen die Solisten Isabell Diedershagen, Brigitte Kohlhas, Jan Thiel und Marko Zeuner für ihr gekonntes Trompetensolo "Cazon Cornetto".
 
Vom Walzer bis zur Polka zeigte der Musikverein "Harmonie" Elkenroth, wie facettenreich die Musik ist. Auf Wunsch der Jugend machte die Kapelle mit "I want it that way" von den Backstreet Boys sogar einen Exkurs in die moderne Popmusik. Rekordverdächtige 30 Titel unterschiedlichster Art enthielt das "Instant Concert", bevor die Gastgeber mit dem "Fliegermarsch" endeten. Das Finale bestritten schließlich wieder alle drei Musikkapellen in eindrucksvoller Weise mit "Alte Kameraden" und dem Westerwaldlied.
 
Rhein-Zeitung vom 12.04.2000, Verena Schneider

Mit buntem Melodienreigen wurde der Frühling begrüßt


Wohltätigkeitskonzert in Malberger Mehrzweckhalle mit 75 Aktiven

MALBERG. "Bei dem Wetter hätte ich mit einem Frühlingskonzert meine Probleme", sagte Uwe Fischer angesichts des ungemütlichen Klimas. Gemütlich wurde es dafür im Inneren des Malberger Mehrzweckgebäudes beim Wohltätigkeitskonzert der Bindweider Bergkapelle. 170 Gäste konnte Fischer, Vorsitzender der Bergkapelle, zum Konzert begrüßen, darunter Ortsbürgermeister Rainer Zeiler, Theo Weller vom Kreismusikverband sowie die Ehrenmitglieder und Vorstände der Ortsvereine.
 
Im vergangenen Jahr hatte man dem Konzert zum ersten Mal den Zusatz der "Wohltätigkeit" gegeben, wenn auch schon immer der Erlös einem guten Zweck zugeführt wurde. Dennoch: Der Name scheint seine Wirkung zu tun. 1999 konnte die Bindweider Bergkapelle 2800 Mark an die DRK-Kinderklinik in Siegen überweisen. In diesem Jahr soll der Erlös zu gleichen Teilen an die DRK-Klinik und die Lebenshilfe in Steckenstein gehen. Gesammelt wurde das Geld nicht über den Eintrittspreis; die Besucher sollten so viel geben, wie sie wollten.
 
Musikalisch hatte der Abend einiges zu bieten. Nicht weniger als 75 Aktive traten auf, und das in drei Formationen. Neben der Bergkapelle waren das der Frauenchor "Frohsinn" Malberg und die Chorgemeinschaft Malberg. Den Auftakt machte als Gastgeber die Bergkapelle. Unter der Leitung von Herbert Weller spielten die Musiker und Musikerinnen den Marsch "Unter dem Grillenbanner" (Lindemann). Nach kurzer Umbaupause trat der Frauenchor "Frohsinn" auf und sang unter der Leitung von Rosi Vierschilling drei Lieder: "Abendruhe" von Rolf Hempel, "Abschied" (Wilhelm Heinrich) und "Ewig liebe Heimat" (Simon Breu). Herbert Weller dirigiert auch die Chorgemeinschaft Malberg. Ihre Beiträge im ersten Konzertteil: "Komm oh Geist" (Rudolf Desch), "Beim Holderstrauch" (Kirschner) und "Abendfrieden" (Desch). Den Abschluss vor der Pause bot dann wieder ein Auftritt der Bergkappelle: "Israel Schalom" von Kees Vlak und "Canzon Cornetto", ein Solo für vier Trompeten von Samuel Scheidt.
 
Den Auftakt nach der kurzen Pause machte dann der Frauenchor. Die etwa 20-stimmige Formation sang "Kein schöner Land" (Richard Strauß-König), "So la la" (Robert Pappert) und "Diridonda" (Arnold Kempkens). Der zweite Auftritt der Chorgemeinschaft bestand ebenfalls aus drei Stücken: "Was glänzet der Frühling" (Weiß), "Über die Heide" (Heuken) und "Im Krug zum grünen Kranze" (Hans Weiß-Steinbring). Schließlich trat die Bergkapelle noch einmal "solo" auf mit der Ouvertüre zu "Dichter und Bauer" (Franz von Suppé) und "Kilkenny Rhapsodie" (Vlak) - bis die Chorgemeinschaft sich an einem gemeinsamen Vortrag beteiligte: dem Jägerchor aus der Oper "Der Freischütz" von Carl-Maria von Weber. Im gemeinsamen Finale erklang "Westerwald, du bist so schön" (Jean Felten).
 
Rhein-Zeitung  18.04.2000, Christa Theis

Wurzeln der Bergkapelle


Norbert Schönborn aus Bonn übergab interessante Bild- und Textdokumente zur Heimatgeschichte

STEINEBACH. Erinnerungen an die frühere Zeit der Bindweider Bergkapelle wurden jetzt wach, als Norbert Schönborn aus Bonn seine Geburtsheimat in Steinebach noch einmal besuchte.
 
Vater Josef Schönborn, der aus Sohren im Hunsrück stammte, war von 1926 bis 1936 Lehrer in der Steinebacher Volksschule. In dem Schulgebäude erblickte Norbert Schönborn 1928 das Licht der Welt. Unter den vielen Bild- und Textdokumenten zur Heimatgeschichte, die Norbert Schönborn jetzt an Ortschronist Joachim Weger in Steinebach überreichte, befinden sich auch Belegstücke zur Bindweider Bergkapelle. Dies ist überaus interessant, und das Auftauchen der Dokumente hätte terminlich nicht besser sein können, denn die Bergkapelle in Malberg bereitet sich derzeit intensiv auf ihr 125-jähriges Bestehen vor.
 
Die Wurzeln der Bergkapelle liegen im Umfeld der Grube "Bindweide" in Steinebach. Eine hier bisher unbekannte Bescheinigung des Schulrats in Betzdorf von 1931 gestattete Lehrer Schönborn aus Steinebach, die Leitung des "Musikvereins in Hommelsberg" zu übernehmen, allerdings - wie es in der handschriftlichen Erlaubnis wörtlich heißt: " . . . in der Erwartung strengster Pflichterfüllung im Lehramt." Ein Jahr später bescheinigte das katholische Pfarramt Gebhardshain dem Steinebacher Schulmeister und Organist, dass er seit 1930 in der Pfarrkirche das Orgelspiel anlässlich der sonntäglichen Schulmessen unentgeltlich und zur vollen Zufriedenheit übernommen hatte.
 
Norbert Schönborn verfügt zudem über das Original eines Konzertprogramms von 1931. Damals spielte die Bindweider Bergkapelle unter Leitung von Josef Schönborn im Saale Becher in Gebhardshain unter anderem das "Wellengeflüster" sowie die Militär-Ouvertüre von Zwieker.
 
Rhein-Zeitung vom 17.10.2000, Joachim Weger

Augen- und Ohrenschmaus 


Bindweider Bergkapelle gab Herbstkonzert vor vollem Haus

Malberg. Am Samstag gehörte das Mehrzweckgebäude des Dorfes den Bergleuten. Doch während der Berufszweig in der Region inzwischen längst ausgestorben ist, lebt die Tradition der Bergkapelle weiter. Und so waren nicht Hacke und Karbid-Lampe das Handwerkszeug der prächtig Uniformierten, sondern Klarinette, Tuba und Schlagzeug – solche „Werkzeuge” eben, die man in fähigen Händen für einen musikalischen Abend benötigt: Die Bindweider Bergkapelle 1876 spielte zum Herbstkonzert auf. Unter dem Dirigat von Musikdirektor Herbert Weller, der letztes Jahr sein 50-Jähriges mit der Kapelle feierte, entfaltete sich ein vielfältiges, anspruchsvolles Programm für die Ohren. Einen Augenschmaus boten die 33 aktiven Mitglieder ja ohnehin. Vorsitzender (und Schlagzeuger) Uwe Fischer hieß alle gut 200 Gäste willkommen.
 
Das musikalische Programm war ausgesprochen abwechslungsreich, vereinte klassische Märsche wie „Hoch Heidecksburg” und „Prinz-Eitel-Friedrich-Marsch” mit Stücken internationalen Flairs. Dazu gehörte etwa „Israel Shalom”, das Einflüsse aus dem Osten Europas, aber auch Zigeuner- und Tanzmusik mit jüdischer Musiktradition, wie der Elegie an der Klagemauer, kontrastiert mit fröhlicher Festmusik, miteinander verschmolz. Sehr schön auch die Ouvertüre zu „Dichter und Bauer” und die „Donauwellen” mit Walzerrhythmen, die ins Blut gingen. Im Kontrast dazu versetzte die „Kilkenny Rhapsodie” auf die Grüne Insel Irland, „zeigte”, wie sie aus dem Nebel auftaucht und mit Liedern und Tänzen keltischen Kolorits Lebensfreude versprüht.
 
Im zweiten Teil stellten die vier Trompetensolisten Isabell Dietershagen, Brigitte Kolhas, Jan Thiel und Marko Zeuner beim „Canzon Cornetto” ihr Können unter Beweis. Mit der Ouvertüre „König Drosselbart”, dem Musicalklassiker „Don’t cry for me, Argentina” und den schönsten Verdi-Melodien wurde jeder Geschmack des Publikums bedient. Dem waren nur noch die „Jubelklänge” und eine Zugabe hinzuzufügen.
 
Schließlich lässt es sich unter einem frisch mit Namen versehenen Maskottchen besonders gut spielen! Das „Wahrzeichen” der Kapelle, ein uniformierter Maulwurf namens Molle Musica, wachte über den Verlauf des Herbstkonzerts. Eva Reifenröther gewann mit ihrer Idee beim Namenswettbewerb, der zu Herbert Wellers Dienstjubiläum ausgeschrieben wurde. Molle ziert auch schon die Aufkleber, die für das kommende Jubiläum gedruckt wurden. Vom 14. bis 17. September 2001 feiert die Bindweider Bergkapelle in Malberg ihr 125-jähriges Bestehen.
 
Siegener Zeitung vom 30.1.2000, fram
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