Liederbuch

Liederbuch


Ein weiterer „Schatz“ mit dokumentarischem Wert aus dem Nachlass von Vereinsmotor Anton Kirschbaum ist dessen in sauberer Handschrift verfasstes 116-seitiges Liederbuch. Von den 51 Titeln können allein 37 als bergmännisches Liedgut bezeichnet werden, die übrigen 14 sind den Gruppierungen Natur, Vaterland und Religiosität zuzuordnen. Wie viele der 51 Liedtitel textlich wie kompositorisch Anton Kirschbaum zuzuordnen sind, lässt sich ohne genaue Kenntnis der entsprechenden bergmännischen Musikliteratur nicht ergründen. 

Unzweifelhaft gehen 11 Titel auf Anton Kirschbaum als Autor und Komponisten zurück. Sie sind mit seinem Namen, teils mit den Initialen A.K. versehen. Noch deutlicher wird dies bei den Liedern, unter die Anton Kirschbaum eine Widmung einschließlich seines Namens gesetzt hat wie z.B. "Dem Bindweider Knappenverein freundlichst zugewendet". 

Zu den Paradestücken gehört das Lied „Auf dem hohen Westerwalde“, dessen Strophen zahlreiche heimische Grubenfelder beim Namen nennen, bevor der Refrain treffend beschließt: „…Auf Bindweide, auf Bindweide, fahren wir so fröhlich ein und brechen dort und fördern fort, braun` und roten Eisenstein!“ Es zeigt, wie sehr Anton Kirschbaum in die bergmännische Welt des Gebhardshainer Landes eingebunden war. 
 
 
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Bergmanns Gebet


1.    Vater, ich suche dich. Fahr ich in die tiefen verborgenen Gründe, droht mir Verderben aus grausenden Schlünden. Vater der Güte, ich suche dich. Vater, du führe mich.

 

2.    Vater, du führe mich. Führ mich hinab in die Tiefen der Erde. Führ mich hinab zu dem friedlichen Grunde. Vater, dein Wille nur führe mich. Gott, ich erkenne dich.

 

3.    Gott, ich erkenne dich. So in des Erzes hellglänzendem Scheine. Wie in dem Bau der einstürzenden Trümmer. Schöpfer der Welten erkenn ich dich. Gott, dir ergeb ich mich.

 

4.    Gott, dir ergeb ich mich. Brausen die Wasser und schlagen die Wetter. Winkt mir im Unglück kein helfender Retter. Gott, deinem Willen ergeb ich mich. Vater, dir weih ich mich.

 

5.    Vater, dir weih ich mich. Sollt ich zerschellen im finsteren Schachte, ehe mein Leib noch des Scheidens gedachte. Ewiger Vater, dir weih ich mich. Vater, du segne mich. 

 

 

Welturaufführung am 03.11.2021 im Malberg

Bergmannsstand


1.    Bergmann hat ein schönes Sein, recht von Lust und Mut. Fährt bei frühem Tagesschein, lustig in die Grub. Wie der Mann sich kräftig hält, bei der Felsentur. Kennt ihn doch die ganze Welt, wie die Grube nur.

 

2.    Wahr und schön ist Bergmanns Ruhm. Drin in tiefem Schacht, wo das Erz als Eigentum, stets er fromm bewacht. Trotzt Gefahren überall, sprengt das Felsentor, bringt das edle Metall, auf zum Licht empor.

 

3.    Und der Bergmann schlicht erwacht, bleibt sich immer treu. Fährt zur Grube unentwegt, jeden Tag aufs Neu. Ist erfüllet dann die Pflicht, eilt er heim geschwind. Ruhet dort von schwerer Schicht, aus bei Weib und Kind. 

 

 

Welturaufführung am 04.08.2021 in Malberg

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