Bergmanns Gebet
1. Vater, ich suche dich. Fahr ich in die tiefen verborgenen Gründe, droht mir Verderben aus grausenden Schlünden. Vater der Güte, ich suche dich. Vater, du führe mich.
2. Vater, du führe mich. Führ mich hinab in die Tiefen der Erde. Führ mich hinab zu dem friedlichen Grunde. Vater, dein Wille nur führe mich. Gott, ich erkenne dich.
3. Gott, ich erkenne dich. So in des Erzes hellglänzendem Scheine. Wie in dem Bau der einstürzenden Trümmer. Schöpfer der Welten erkenn ich dich. Gott, dir ergeb ich mich.
4. Gott, dir ergeb ich mich. Brausen die Wasser und schlagen die Wetter. Winkt mir im Unglück kein helfender Retter. Gott, deinem Willen ergeb ich mich. Vater, dir weih ich mich.
5. Vater, dir weih ich mich. Sollt ich zerschellen im finsteren Schachte, ehe mein Leib noch des Scheidens gedachte. Ewiger Vater, dir weih ich mich. Vater, du segne mich.
Welturaufführung am 03.11.2021 im Malberg
Bergmannsstand
1. Bergmann hat ein schönes Sein, recht von Lust und Mut. Fährt bei frühem Tagesschein, lustig in die Grub. Wie der Mann sich kräftig hält, bei der Felsentur. Kennt ihn doch die ganze Welt, wie die Grube nur.
2. Wahr und schön ist Bergmanns Ruhm. Drin in tiefem Schacht, wo das Erz als Eigentum, stets er fromm bewacht. Trotzt Gefahren überall, sprengt das Felsentor, bringt das edle Metall, auf zum Licht empor.
3. Und der Bergmann schlicht erwacht, bleibt sich immer treu. Fährt zur Grube unentwegt, jeden Tag aufs Neu. Ist erfüllet dann die Pflicht, eilt er heim geschwind. Ruhet dort von schwerer Schicht, aus bei Weib und Kind.
Welturaufführung am 04.08.2021 in Malberg