Rosenheim. Wo hat man den Panoramablick auf Rosenheim schlechthin? Bernd Mockenhaupt hatte da für RZ-Fotograf Markus Döring einen Tipp parat: „Von der Hachenburger Straße.“ Und mit einem Augenzwinkern fügte der Ortsbürgermeister an: „Wenn man dort steht, hat man außerdem die Nassau hinter sich gelassen.“ Dass Rosenheim, wie Mockenhaupt forsch behauptet, der „schönste Ort der RZ-Sommertour“ überhaupt ist, daran zweifelt wohl kaum einer der rund 800 Einwohner. Viele von ihnen waren am Dienstagabend auf Einladung der Rhein-Zeitung ans Bürgerhaus gekommen, verbrachten bei Musik und guten Gesprächen ein paar gesellige Stunden und präsentierten sich, ihre(n) Verein(e) und ihr Dorf auf diese Weise von der Schokoladenseite.
„O, Du mein Rosenheim, klein aber fein“, so heißt es in der von Alois Beib (Musik) und Erich Hombach (Text) verfassten Hymne auf ihren Heimatort, der noch bis 1963 Kotzenroth hieß. Und dass sich daran nichts geändert hat, zeigt nicht nur die Tatsache, dass viele kräftig mit einstimmten, als die Rosbach-Musikanten das „Rosenheim-Lied“ am Dienstag intonierten. Rosenheim, einst geprägt von Bergbau (Erz und Basalt) und Landwirtschaft, hat sich als moderne und lebenswerte Wohngemeinde mit guter Infrastruktur positioniert: Neben verschiedenen mittelständischen Unternehmen gibt es im Ort noch einen Kfz-Betrieb, eine Metzgerei, zwei Gastwirtschaften (eine davon mit Bäckerei), diverse Fachgeschäfte, Friseur- und Kosmetikstudios, zwei Heilpraktikerinnen und einen praktischen Arzt. Rosenheim teil sich mit Malberg einen Kindergarten (in Rosenheim) und eine Grundschule (Gebhardshainer Außenstelle in Malberg) – „ein Modell, das sich, so Mockenhaupt, „seit Jahren bewährt hat“.
„Verglichen mit vielen anderen Orten dieser Größenordnung sind wir hier noch sehr gut aufgestellt“, sagt Mockenhaupt.
Der Bürgermeister weiß aber auch: „Damit das so bleibt, braucht es große Anstrengungen und auch ein entsprechendes Kaufverhalten der Rosenheimer.“ Übrigens: Auch eine Bankfiliale gibt es in Rosenheim: 1888 wurde in Kotzenroth der Gebhardshainer Darlehenskassenverein, Vorläufer der heutigen Volksbank Gebhardshain, gegründet, weshalb das Institut hier im kommenden Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern wird. Doch auch das Dorf selbst blickt mit Vorfreude auf ein großes Jubiläum: 2013 jährt sich die urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde zum 800. Mal. Die Vorbereitungen auf das Ereignis laufen auf Hochtouren, ein vorläufiges Festprogramm steht. Doch auch hier sagt Mockenhaupt: „Es geht nur mit Teamwork und einem guten Zusammengehörigkeitsgefühl.“
Für diese Grundlagen sorgt das rege Vereinsleben in Rosenheim: der Löschzug Malberg/Rosenheim mit seinem Förderverein
und einer aktiven Jugendfeuerwehr, die Kirmesjugend, die Katholische Frauengemeinschaft, der Förderverein der Pfarrei St. Jakobus der Ältere, der sich um den Erhalt der 1904 erbauten Pfarrkirche kümmert, die DJK mit ihren Abteilungen, der Kirchenchor Cäcilia, der Tennisclub 85, die Messdienerschaft und nicht zuletzt der MGV Eintracht, der die Veranstaltung am Dienstagabend ebenso mit seinen Liedern bereicherte wie die Bindweider Bergkapelle – zu allen Anlässen fester Bestandteil des Ortes.
Wen es nun ins sonnige Rosenheim zieht: „Wir haben noch ein paar Baulücken“, wirbt Mockenhaupt mit einem Lächeln. Die Ortsgemeinde vermittelt bei Bedarf ...
RZ Kreis Altenkirchen vom 26. Juli 2012, Daniel Weber