MALBERG. Mit einem Chor- und Orchesterkonzert ehrte die Bindweider Bergkapelle ihren Kapellmeister Herbert Weller, der seit 50 Jahren das Orchester leitet. Er wurde mit der Verdienstmedaille in Gold am Bande ausgezeichnet.
Mit dem Marsch "Hoch Heidecksburg" eröffnete die Bergkapelle im vollbesetzten Bürgerhaus das Konzert. Vorsitzender Uwe Fischer begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter der Vizepräsident des Landesmusikverbandes Gerd Marquis, der Vorsitzende des Kreismusikverbandes Ottomar Jung, der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Gebhardshain, Rainer Altmeyer, und die Ehrenmitglieder. Ein besonderer Willkommensgruß galt der Abordnung der Musikkapelle "Die lustigen Eifelländer".
Uwe Fischer betonte, dass Herbert Weller es stets verstanden habe, das Orchester zu motivieren. Mit eiserner Disziplin habe er dafür gesorgt, dass die Bindweider Bergkapelle sich musikalisch weiter entwickelte und heute auf sehr hohem Niveau Erfolge feiern könne. Fischer wünschte sich für die Zukunft eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit: "Ein Mensch, der Musik nicht liebt, ist kein Mensch, ein Mensch der Musik liebt, ist ein halber Mensch, ein Mensch der Musik liebt und betreibt, ist ein ganzer Mensch" und fügte hinzu: "Ein Mensch, der Musik liebt und betreibt und andere motiviert, das Gleiche miteinander erfolgreich zu tun, das ist unser Herbert Weller."
Gerhard Marquis hob in seiner Laudatio hervor, dass Herbert Weller eine grandiose menschliche Leistung vollbracht habe. Mit Fleiß, Ausdauer, Güte und Gelassenheit habe er fünf Jahrzehnte den Verein geführt. Dabei habe er den schwierigen Spagat, die Tradition zu bewahren und den Wandel der Zeit zu erkennen, erfolgreich gemeistert. "Wohl dem Verein, der solche wertvolle Männer in seinen Reihen hat." Die Ehrung, die dem Jubilar zuteilwurde, ist die höchste Auszeichnung für Musiker in der Bundesrepublik: die Verdienstmedaille in Gold am Bande.
Minutenlanger Applaus begleitete die Ehrung; Uwe Fischer überreichte im Namen aller Aktiven als Geschenk einen goldenen Dirigentenstab.
Der Frauenchor "Frohsinn" Malberg unter Leitung von Rosi Vierschilling entbot musikalische Grüße; es folgten Liedvorträge des MGV "Nistertal" Ehrlich, des MGV "Eintracht" Rosenheim und der Chorgemeinschaft Malberg, allesamt unter der musikalischen Leitung von Herbert Weller. Die Bindweider Bergkapelle entführte in die Welt der Oper mit einem Auszug aus Webbers Rock-Oper Evita, setzte Wild-West-Akzente mit dem Stück "Moment for Morricone" und stellte das Solokonzert für Tenorhörner dem Publikum vor.
Ein Höhepunkt war die Aufführung von Carl Maria von Webers "Jägerchor" aus der Oper Freischütz sowie des "Gefangenenchores" aus der Oper Nabucco von Verdi, gemeinsam mit den Männerchören.
Grußworte der Bürgermeister, der Gastvereine und des Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Ottomar Jung rundeten den Festakt ab.
Herbert Weller bedankte sich bei allen, die ihm in den vergangenen 50 Jahren begleitet haben. Er sei froh und stolz, 50 Jahre den Taktstock führen zu dürfen. Für die Zusage, weiter bei der Bindweider Bergkapelle den Dirigentenstab zu führen, bekam Weller von den Musikern herzlichen Applaus. So hofft der Verein, dass mit vereinten Kräften vom 31. August bis 3. September 2001 das 125-jährige Stiftungsfest gebührend gefeiert werden kann.
Rhein-Zeitung vom 13.10.1999, Marco Kötting