KUNDERT. Seit 1947 bereichert der Gemischte Chor Kundert das Dorf- und Vereinsleben. Und die Chancen stehen außerordentlich gut, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Mit 44 aktiven Sängern aus drei Generationen muss sich der Verein um seine Zukunft keine Sorgen machen. Grund genug, das 60-jährige Bestehen mit einem großen Sängerfest gebührend zu feiern.
"Kundert ist ein besonderes Dorf mit besonderen Menschen" - dieses Zitat hoben gleich mehrere Redner im Rahmen des Kommers des Sängerfestes hervor. Was damit gemeint ist, war den zahlreichen Gästen im Festzelt auch sofort klar: Der Chor steht auch nach so vielen Jahren noch blendend da und kann in einer doch eher kleinen Ortsgemeinde mit berechtigtem Stolz auf 44 aktive Sängerinnen und Sänger bauen.
Den Höhepunkt zum 60. Geburtstag des Gemischten Chores bildet traditionell der Festsamstag mit prächtigem Umzug durch die Ortsgemeinde und anschließendem Kommers. Vom Dorfgemeinschaftshaus bis zum Festplatz zogen neben den zahlreichen "Geburtstagskindern" des Chores zahlreiche befreundete Vereine aus dem Ort und den angrenzenden Gemeinden unter den Klängen der Bindweider Bergkapelle zum Zelt. Nach einigen Liedvorträgen der Gastgeber und Musikstücken der Bindweider Bergkapelle, jeweils unter der Leitung von Sven Hellinghausen, begrüßte der Vorsitzende des Gemischten Chores, Oliver Winter, die zahlreichen Gäste zum zehnten Kunderter Sängerfest. Ein besonderer Willkommensgruß galt den zahlreichen Ehrengästen und den teilnehmenden Vereinen, insbesondere der Bergkapelle Bindweide und der freiwilligen Feuerwehr Mörsbach.
Der Vorsitzende freute sich über die gute personelle Ausstattung und die hervorragende Stimmung im Chor. Der Zusammenhalt zwischen Jung und Alt sei besonders gut zu sehen. "Arbeit und Engagement aller Beteiligten sind nötig, um einen Chor in einem kleinen Dorf so vital zu halten. Junge Menschen sind trotz der guten Situation als aktive Sänger gefragt."
Seitens der VG Hachenburg überbrachte Bürgermeister Peter Klöckner die Grußworte in gewohnt humoristischer Art. Besondere Betonung fand der hohe Stellenwert eines Chores als Kulturträger einer Gemeinde. Ähnliche Worte fand auch Mörsbachs Ortsbürgermeister Egon Müller, der in Vertretung der Nachbargemeinden Grußworte überbrachte. Auch Kunderts Ortsbürgermeister Burkhard Schneider zeigte sich Stolz, einen kerngesunden Chor in seiner Gemeinde zu haben.
Ein besonderer Dank ging an alle Helfer, die zur Vorbereitung und zum guten Gelingen des Festes beigetragen hatten.
Für den Kreischorverband Oberwesterwald überbrachte dessen stellvertretender Vorsitzender Hubertus Ferger Glückwünsche. Lobend hob er die gute Arbeit zugunsten der Chöre in der gesamten VG hervor: "Davon könnte sich manch eine andere Verbandsgemeinde im Westerwald eine Scheibe abschneiden."
Ferger ehrte besonders verdiente Sänger. Für 60-jähriges aktives Singen wurden als Mitglieder der "ersten Stunde" Inge Schüchen, Berthold Pfeiffer und Erich Schneider mit Urkunde und Anstecknadel ausgezeichnet.
Im Anschluss an den Kommers sorgte ein Freundschaftssingen mit den befreundeten Chören MGV Lautzert, Frauenchor Mörsbach, MGV Nistertal Ehrlich, Sängerbund Kroppach, MGV Altstadt, Frauenkirchenchor Heimborn und MGV Liederkranz Luckenbach für Unterhaltung. Die Bindweider Bergkapelle spielte zum Tanz auf.
Der Festsonntag begann mit einem feierlichen Gottesdienst mit Pfarrerin Gabriele Fröhlich. Im Anschluss folgte wiederum ein Freundschaftssingen mit zahlreichen Gastvereinen. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Osterspai sorgte für Unterhaltung.
Heute klingt das Fest mit dem traditionellen Frühschoppen aus.
Westerwälder Zeitung vom 9. Juli 2007, Timo Diedershagen