MALBERG. Die Selbsthilfegruppe Betzdorf-Hachenburg für Multiple Sklerose (MS) hatte am Samstag eine Rollstuhlwanderung mit Sommerfest geplant. Die Rollstuhlwanderung von Rosenheim nach Malberg fiel wegen der ungünstigen Witterung zwar ins Wasser, doch beim anschließenden Sommerfest im Malberger Bürgerhaus kamen mehr als 80 Betroffene und deren Angehörige ganz auf ihre Kosten.
MS-Schirmherrin Sabine Schwan (Kausen) und Malbergs Ortsbürgermeister Albert Hüsch sagten ein "Willkommen" und dankten dem Leitungsteam der Gruppe für die Vorbereitung des Treffens.
Gruppensprecher Manfred Seibert (Malberg) stellte ein unterhaltsames Programm mit einem dicken Bündel kleiner Überraschungen vor. Ein besonderer Gruß galt Siegfried Lukowski, dem "Macher" des Gruppeninfos, Bürgermeister Konrad Schwan (Gebhardshain) sowie den betreuenden Teams vom DRK und vom "Miteinander-Bus".
Mit zünftiger Marschmusik gab das 40-köpfige Jugendorchester der Bindweider Bergkapelle unter Leitung von Michael Christian sein frohes Stelldichein. Seitens der talentierten Junioren übernahmen Jessica Pilorz und Fabienne Binder sogar gekonnt die Moderation der einzelnen Vorträge.
Mächtig Beifall gab es zudem für das Helferteam hinter den Kulissen, allen voran am Kuchenbüffet sowie am Grillstand.
Der MS-Selbsthilfegruppe Betzdorf-Hachenburg - sie ist die größte im Landesverband Rheinland-Pfalz - gehören derzeit 139 Betroffene aus den Landkreisen Altenkirchen und Westerwald an, genauer gesagt aus den Amtsbereichen Bad Marienberg, Betzdorf, Daaden, Gebhardshain, Hachenburg, Kirchen und Herdorf.
Bereits seit 24 Jahren heißt es in der Gruppe "Hilfe zur Selbsthilfe". Um sich gegenseitig zu unterstützen und um den Betroffenen eine gewisse Hilfestellung zu geben, ist das Leitungsteam ständig um attraktive Betreuung bemüht, etwa durch regelmäßige Gruppentreffen, Besuchsdienste, Fachreferate und Sonderveranstaltungen.
Mit der vielfältig ausfallenden "MS", einer chronischen, entzündlichen Erkrankung des Zentralnervensystems, werden heute immer noch schreckliche Visionen verbunden. Trotz aller Forschungen liegen weite Bereiche der Erkrankung, gerade im Bezug auf Ursachen und Heilungswege, noch arg im Dunkeln. "Von daher ist es sehr wichtig, den Betroffenen das Gefühl des Alleinseins zu nehmen", sagte Gruppensprecher Seibert.
Die Gruppe hat übrigens längst die ersten Weichen gestellt für ihr 25-jähriges Bestehen, das im September 2010 gefeiert werden soll.
RZ Betzdorf vom 22. Juni 2009, Joachim Weger