Kundert.
Zu einem großen Sängerfest hatten jetzt die Chöre aus Kundert eingeladen. Zum Auftakt gab's bereits am Freitag eine Party unter dem Motto „Kundert spielt verrückt“, bei der Musikwünsche der Gäste erfüllt wurden.
Am Samstag fand die offizielle Eröffnung der viertägigen Veranstaltung statt. Zum Auftakt marschierten alle Gäste in einem Festumzug vom Dorfgemeinschaftshaus bis zum Festplatz. Die Bindweider Bergkapelle führte den Tross musikalisch an, die Gastchöre folgten. Auch die Dorfjugend, die Freiwillige Feuerwehr und die Ehrengäste schlossen sich an, ehe die Bindweider Bergkapelle auch im Festzelt für Stimmung sorgte.
Schließlich war es so weit: Der Gemischte Chor Kundert trat auf die Bühne. Chormitglied Wolfgang Köhler sprach das Grußwort. Die Seele der Dorfgemeinde des „seltsamen Bergvolks“ bestehe seit 70 Jahren zu großen Teilen aus dem Gemischten Chor. Auch der Gospelchor trage seit nunmehr 15 Jahren zur tollen Dorfgemeinschaft bei. Ohne die Beiträge der Sänger bei Konzerten, zu Kartoffelfesten, beim Weihnachtssingen am Backes und weiteren Terminen fehle etwas Bedeutendes. Daher äußerte Köhler einen „feurigen Appell“, sich dem Chor anzuschließen. Abschlossen wurde seine Ansprache mit einem spontanen Kanon: Die Anwesenden sangen gemeinsam „Froh zu sein bedarf es wenig“.
Schließlich bewies der Gemischte Chor seine Sangesfreude mit zwei Liedern.
Danach gratulierte Hendrik Hering, Landtagspräsident und gleichzeitig Schirmherr des Sängerfests, zum runden Geburtstag beider Chöre. Hering wies auf die „unglaublich gute Dorfgemeinschaft“ hin, die sich andere Orte wünschen würden.
Der Vorsitzende des Chorverbandes Westerwald, Alfred Labonte, richtete weitere Glückwünsche an die Chöre und hob zusätzlich die Bedeutung der Innovation durch den Gospelchor hervor, der im Anschluss ebenfalls zwei Lieder vortrug. Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“, das letzte Lied der Kunderter Chöre, wurde gemeinsam mit Kindern des Ortes gesungen, bevor Manfred Klöckner seine Ehrenurkunde für 40 Jahre Mitgliedschaft im Gemischten Chor Kundert überreicht bekam.
Ortsbürgermeister Burkhard Schneider bedankte sich für die Aufrechterhaltung der Gesangstraditionen des Dorfes und wünschte den „hoch motivierten Sängerinnen und Sängern sowie Dirigenten“ weiterhin alles Gute.
Der erste Gastbeitrag eines befreundeten Chores wurde dargeboten, bis Peter Klöckner, Bürgermeister der VG Hachenburg, gratulierte und die Vielfalt des Sängerfestes als „schön und lobenswert“ bezeichnete.
Der Festsonntag wurde durch einen Gottesdienst eingeleitet, mit anschließendem Freundschaftssingen und dem Konzert der Altstädter Dorfmusikanten.
Am Montag begleitete die Bindweider Bergkapelle den traditionellen Frühschoppen, und am Nachmittag unterhielt das Viagra Sextett mit Musik in Mundart.
Westerwälder Zeitung vom Dienstag, 27. Juni 2017, Ria Guth