2017

2017

Junge Musiker machen sich gemeinsam auf


Neues Projekt bei Bindweider Bergkapelle und MV Steinebach 

Malberg/Steinebach. Zwei traditionelle Blasorchester aus dem Gebhardshainer Land wollen ihre Jugendarbeit und damit ihre eigene Vereinsbasis ab sofort auf eine neue, zukunftsfähigere Basis stellen. Weil sie nämlich beide personelle Sorgen im Juniorenbereich haben, sollen die Jugendabteilungen der Bindweider Bergkapelle 1876 und des Musikvereins Steinebach künftig zusammen musizieren, proben und möglichst bald auch als neue Einheit auftreten.
 
Zum Start der neuen Jugendzusammenarbeit trafen sich jetzt alle Beteiligten im Musikraum des Bürgerhauses Steinebacher Hof. Vor allem die 14 jungen Leute im Alter von 11 bis 25 Jahren hoffen froh und munter auf ein gutes Gelingen der gemeinsamen musikalischen Zukunft und sogar auf ein richtiges Orchesterfeeling. Neben der Freude am Musik machen ist natürlich die personelle Ausstattung eine maßgebliche Grundlage für den anvisierten Gemeinschaftserfolg. Denn genau da hapert es in jüngster Zeit in beiden Vereinen, zumal die bloß noch minimale Besetzung der Instrumente die Eigenständigkeit im Jugendsektor infrage stellt. Das wiederum ist nicht gerade förderlich für Faktoren wie Spaß und Teamgeist. Die beiden Vorsitzenden Uwe Fischer von der Bergkapelle und Michael Weib vom Musikverein brachten jetzt die wesentliche Zielsetzung des neuen Projekts auf den Punkt: „Mit der geplanten Zusammenlegung werden eine spielfähige Besetzung und eine neue Eigenständigkeit erreicht.“ Die Hoffnungen liegen nicht allein beim bloßen Zusammengehen beider Truppen, sondern ebenso darin, sich in der instrumentalen Besetzung gegenseitig zu ergänzen.
 
Mit den beiden Jugendleitern Daniel Nauroth (Malberg) und Matthias Müller (Steinebach) sind künftig zwei langjährige Blasmusiker und Ausbilder für die Geschicke der neuen Nachwuchskapelle zuständig. Vieles wird sich demnächst noch einspielen, so auch die Probenarbeit bezüglich Inhalt, Ort und Zeit. Bei der ersten Probe lag übrigens schon die Mappe „Filmfavoriten“ auf den Notenständern. Natürlich setzen nun alle auf weitere Neuzugänge. Dazu laden die Vorstände beider Vereine Kinder und Jugendliche zu unverbindlichen Schnupperbesuchen bei den Musikproben ein.
 
RZ Kreis Altenkirchen vom Donnerstag, 2. März 2017, Joachim Weger

Gesang stärkt Kunderts Dorfgemeinschaft


Gemischter Chor und Gospelchor luden zu viertägigem Sängerfest mit Freunden ein

Kundert. Zu einem großen Sängerfest hatten jetzt die Chöre aus Kundert eingeladen. Zum Auftakt gab's bereits am Freitag eine Party unter dem Motto „Kundert spielt verrückt“, bei der Musikwünsche der Gäste erfüllt wurden.
 
Am Samstag fand die offizielle Eröffnung der viertägigen Veranstaltung statt. Zum Auftakt marschierten alle Gäste in einem Festumzug vom Dorfgemeinschaftshaus bis zum Festplatz. Die Bindweider Bergkapelle führte den Tross musikalisch an, die Gastchöre folgten. Auch die Dorfjugend, die Freiwillige Feuerwehr und die Ehrengäste schlossen sich an, ehe die Bindweider Bergkapelle auch im Festzelt für Stimmung sorgte. Schließlich war es so weit: Der Gemischte Chor Kundert trat auf die Bühne. Chormitglied Wolfgang Köhler sprach das Grußwort. Die Seele der Dorfgemeinde des „seltsamen Bergvolks“ bestehe seit 70 Jahren zu großen Teilen aus dem Gemischten Chor. Auch der Gospelchor trage seit nunmehr 15 Jahren zur tollen Dorfgemeinschaft bei. Ohne die Beiträge der Sänger bei Konzerten, zu Kartoffelfesten, beim Weihnachtssingen am Backes und weiteren Terminen fehle etwas Bedeutendes. Daher äußerte Köhler einen „feurigen Appell“, sich dem Chor anzuschließen. Abschlossen wurde seine Ansprache mit einem spontanen Kanon: Die Anwesenden sangen gemeinsam „Froh zu sein bedarf es wenig“. Schließlich bewies der Gemischte Chor seine Sangesfreude mit zwei Liedern.
 
Danach gratulierte Hendrik Hering, Landtagspräsident und gleichzeitig Schirmherr des Sängerfests, zum runden Geburtstag beider Chöre. Hering wies auf die „unglaublich gute Dorfgemeinschaft“ hin, die sich andere Orte wünschen würden. Der Vorsitzende des Chorverbandes Westerwald, Alfred Labonte, richtete weitere Glückwünsche an die Chöre und hob zusätzlich die Bedeutung der Innovation durch den Gospelchor hervor, der im Anschluss ebenfalls zwei Lieder vortrug. Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“, das letzte Lied der Kunderter Chöre, wurde gemeinsam mit Kindern des Ortes gesungen, bevor Manfred Klöckner seine Ehrenurkunde für 40 Jahre Mitgliedschaft im Gemischten Chor Kundert überreicht bekam. Ortsbürgermeister Burkhard Schneider bedankte sich für die Aufrechterhaltung der Gesangstraditionen des Dorfes und wünschte den „hoch motivierten Sängerinnen und Sängern sowie Dirigenten“ weiterhin alles Gute. Der erste Gastbeitrag eines befreundeten Chores wurde dargeboten, bis Peter Klöckner, Bürgermeister der VG Hachenburg, gratulierte und die Vielfalt des Sängerfestes als „schön und lobenswert“ bezeichnete.
 
Der Festsonntag wurde durch einen Gottesdienst eingeleitet, mit anschließendem Freundschaftssingen und dem Konzert der Altstädter Dorfmusikanten.
Am Montag begleitete die Bindweider Bergkapelle den traditionellen Frühschoppen, und am Nachmittag unterhielt das Viagra Sextett mit Musik in Mundart.
 
Westerwälder Zeitung vom Dienstag, 27. Juni 2017, Ria Guth

Bindweider Bergkapelle gab volkstümliches Konzert


Malberg. Die Musikerinnen und Musiker der Bindweider Bergkapelle 1876 um ihren Kapellmeister Sven Hellinghausen hatten für Sonntag zu einem volkstümlichen Konzert eingeladen. Rund 140 Gäste waren der Einladung gefolgt und sorgten für einen voll besetzen Saal im Malberger Mehrzweckgebäude. 1. Vorsitzender Uwe Fischer konnte unter den Gästen Malbergs Ortsbürgermeister Albert Hüsch, den 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Joachim Brenner, den stellv. Präsidenten des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, Hermann-Josef Esser, den Geschäftsführer des Kreismusikverbandes Altenkirchen, Hubert Latsch, sowie einige Ehrenmitglieder begrüßen.
 
Der Eröffnung mit dem Marsch "Unser Dirigent" von Freek Mestrini folgte mit "Adventure" eine Filmmusik zu einem Film, den es (noch) nicht gibt, so die Anmerkung von Sven Hellinghausen, der sich in der Moderation mit Uwe Fischer abwechselte. Mit dem Stück "Comedian Harmonists" zog einerseits ein wenig Nostalgie in den Saal ein, andererseits animierten die ewig jungen Titel wie "Ein Freund, ein guter Freund", "Ich hab für dich nen Blumentopf bestellt" oder "Mein kleiner grüner Kaktus" das Publikum zum Mitschnippen und Mitklatschen. Statt einem Blumenstrauß überreichte der Vorsitzende mit einem Augenzwinkern dem Kapellmeister in der Tat einen kleinen grünen Kaktus.
 
Die Musiker statteten im weiteren Verlauf einen "Besuch bei Offenbach" ab und gratulierten mit dem Stück "Bare Necessities" dem Bären Balu aus dem "Dschungelbuch" zum 50. Geburtstag. Mit einem Ratespiel entließen die Aktiven ihr Publikum in die Pause; die Gäste sollten herausfinden, wie viele Titel Harald L. Walters in seinem "Instant Concert" verarbeitet hat. Vier Gäste landeten einen Volltreffer (29 Titel!) und erhielten eine Flasche Hochprozentiges dafür.
 
Im zweiten Teil lag der musikalische Schwerpunkt auf böhmischer Musik, wobei Hellinghausen und seine Musiker einen Bogen zwischen traditionellen Titeln wie "Rauschende Birken" oder "Späte Liebe" bis hin zu aktuellen Werken wie "Daheim in Böhmen" oder "Omama und Opapa" spannten. Diese Polka stammt aus dem aktuellen Tourneeprogramm der Egerländer Musikanten und wurde erst vor wenigen Wochen uraufgeführt. Den Gesang übernahmen Marko Zeuner und Uwe Fischer.
 
Natürlich verabschiedeten sich die Akteure mit ihrem Traditionsmarsch "Glück auf", wurden aber vom begeisterten Publikum nicht von der Bühne gelassen, ohne mit "Böhmischer Traum" und der altbekannten "Vogelwiese" noch zwei Zugaben zu spielen, bei denen ebenfalls kräftig mitgesungen und mitgeklatscht wurde.
 
Siegener Zeitung vom 27.10.2017, BBK

Jugendorchester gibt Einstand


Malberg. Bereits seit zehn Jahren ist die Bergmännische Weihnachtsschicht, ein Projekt der Bindweider Bergkapelle, eine feste Größe in Malberg. Auch am Samstag, am Vorabend zum dritten Advent, lud der 1876 gegründete Traditionsverein wieder zum Gottesdienst in die Marienkirche und zum geselligen Brauchtum auf den Kirchplatz ein. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ spielte das Orchester unter Leitung von Sven Hellinghausen zum Auftakt. „Die festliche Musik erzeugt Hochgefühle des Herzens“, sagte Pastor Rudolf Reuschenbach, der die Gläubigen dazu aufrief, in dankbarer Erinnerung der unzähligen „Erzväter“ von einst zu gedenken.
 
Zahlreiche Väter und Söhne aus den alten Bergmannsdörfern Hommelsberg und Steineberg (heute Malberg) hatten früher im Banne von Erz und Eisen ihre Gesundheit und sogar ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Die meisten von ihnen arbeiteten auf den Gruben Bindweide in Steinebach, Hochacht in Rosenheim sowie Krämer in Malberg.
 
Mit dem Barbaralied zu Ehren der Schutzpatronin der Bergleute lud die Bergkapelle zum Übergang auf den Kirchplatz ein, wo zwischen Feuerstellen und vorweihnachtlichen Hütten eine dicke Überraschung wartete: Das neu gegründete Jugendorchester, ein Gemeinschaftsprojekt des Musikvereins Steinebach und der Bindweider Bergkapelle, gab nun bei Bratwurst- und Glühweinduft eine gelungene Erstvorstellung. Mit den musikalischen Leitern Mathias Müller (Steinebach) und Daniel Nauroth (Malberg) hatten die zwölf Mädchen und Jungen ein beachtliches Repertoire eingeübt. Vor allem klassische Lieder – wie es Pastor Reuschenbach sagte – auf der Kraftstraße des Advent mit Blick auf die Christnacht luden die Gläubigen zum Verweilen ein.
 
RZ Kreis Altenkirchen vom 18. Dezember 2017, Joachim Weger
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