2006

2006

Jubiläumsjahr im voll besetzten Gotteshaus eröffnet


Die Bindweider Bergkapelle in Malberg feiert 2006 ihr 130. Wiegenfest. Zum Auftakt ihres Jubiläumsjahres gestaltete das Blasorchester des Traditionsvereins am Samstagabend unter Leitung von Sven Hellinghausen den festlichen Gottesdienst in der Malberger Dorfkirche mit frohen Melodien aus der Europamesse. Nicht nur aus frommer Gewohnheit - wie es Pastor Rudolf Reuschenbach in seinen Dankesworten sagte -, sondern besonders wegen des Jubiläums und der musikalischen Darbietung war die Eucharistiefeier ungewöhnlich gut besucht.
 
Angesichts der vielen kirchlichen und weltlichen Anlässe bis weit über die Ortsgrenzen hinaus, ist der Terminkalender des rund 30-köpfigen Blasorchesters auch im Jubiläumsjahr 2006 prall gefüllt. Insgesamt gehören der Bindweider Bergkapelle 280 Mitglieder an. Wie Vorsitzender Jan Thiel bereits jetzt ankündigte, ist vom 30. September bis 2. Oktober ein großes Jubiläumsfest in Malberg vorgesehen.
 
RZ Betzdorf vom 23. Januar 2006, Joachim Weger

Unverhoffte Ehrung für Herbert Weller


Gebhardshainer ist seit 60 Jahren Chorleiter - Zum 80. Geburtstag Ständchen von über 100 Sängern

ROSENHEIM. Mehr als 100 Sänger und Weggefährten kamen am Samstag ins Rosenheimer Bürgerhaus, um dem Musiklehrer und Chordirektor Herbert Weller (Gebhardshain) zum 80. Wiegenfest zu gratulieren. Ein völlig unverhofftes Geburtstagsgeschenk war die Ehrung "60 Jahre Chorleiter". "Dahin, dahin verlangt mein Sehnen...", hieß es zu Ehren des Jubilars in einem Festtagsständchen. Rosenheims Ortsbürgermeister Hans Artur Selzer stellte bezüglich des noch immer prall gefüllten "Dienstplans" fest: "Er scheint die Uhr nicht nur angehalten, sondern sogar zurückgedreht zu haben!"
 
Dass in der eifrigen Chorarbeit die Quelle von Frohsinn und Hoffnung zu liegen scheint, ist dem Jubilar an der Seite von Ehefrau Renate tatsächlich anzusehen. Herbert Weller leitet derzeit "nur noch" drei Chöre, und zwar den MGV "Eintracht" Rosenheim, die Chorgemeinschaft "Concordia/Frohsinn" Malberg sowie den MGV "Nistertal" Ehrlich. Aber auch mit dem Gemischten Chor "Elbenia" Elben war er lange verbunden.
 
Zum Dank gab es jetzt nicht nur Worte, sondern auch klangvolle Lieder "seiner" Chöre. Herbert Weller, dessen Ausbildung 1948 an der Dom-Musikschule Trier begann, war von 1982 bis 1989 Kreis-Chorleiter und von 1974 bis 1991 Musiklehrer an der Kreismusikschule in Altenkirchen. Zu seinen Chorleiter-Stationen gehören Gebhardshain, Mittelhof, Elben, Hommelsberg, Steineberg, Steckenstein, Mammelzen, Rosenheim, Forstmehren, Weitefeld, Niederhövels, Betzdorf, Ehrlich und Kroppach. Zudem war Weller von 1949 bis 2005 Leiter der Bindweider Bergkapelle in Malberg.
 
Nicht nur er selbst konnte zahlreiche Erfolge und Auszeichnungen bis hin zur Goldenen Ehrennadel (1995) verbuchen, sondern im Verlauf der Jahrzehnte auch viele seiner Vereine. Für den Jubilar kam am Samstag die seltene Ehrung "60 Jahre Chorleiter" hinzu. Dies gilt in der großen Gemeinschaft von rund 1500 Vereinen im Chorverband Rheinland-Pfalz (davon etwa 120 Vereine im Sängerkreis Altenkirchen) nahezu als einmalig. Der Sängerkreis-Vorsitzende Norbert Eisel fasste in seinem Grußwort all das zusammen, was die gesamte Gästeschar in ihrem Beifall jetzt mächtig zum Ausdruck brachte: "Trotz seiner vielen Erfolge ist er bis heute immer Mensch geblieben!"   
 
RZ Betzdorf vom  6. Februar 2006, Joachim Weger

Bindweider Bergkapelle ist zum Jubiläum gut aufgestellt


Neuwahlen bei Malberger Musikern: Kleine Veränderungen an Spitze

MALBERG. Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen zur 130-Jahrfeier der "Bindweider Bergkapelle 1876" Malberg vom 30. September bis 2. Oktober. Auch bei der Jahresversammlung, die nun im Gasthaus Moll in Malberg stattfand, ging der Vorsitzende Jan Thiel auf die Festivitäten ein. Schnell waren sich die Musiker einig, dass der Vorstand trotz satzungsgemäßer Neuwahlen möglichst unverändert bleiben sollte. Unter der Leitung von Malbergs Ortsbürgermeister Albert Hüsch wurde dem bisherigen Vorstand Entlastung erteilt.
 
Bei der dann durchgeführten Neuwahl wurde der Vorsitzende Thiel einstimmig in seinem Amt bestätigt. Stellvertreter wird Uwe Fischer. Er übernimmt das Amt von Rudolf Seibert, der dem Vorstand als stellvertretender Schriftführer erhalten bleibt. Seibert wiederum ersetzt Daniel Nauroth, der fortan als Beisitzer wirkt. Detlef Nink aus Hachenburg scheidet aus beruflichen Gründen als erster Schriftführer aus. Dieses Amt übernimmt nach einstimmiger Wahl Burkhard Hombach aus Malberg. Marco Zeuner aus Luckenbach (erster Kassierer), Reinhard Nolden aus Malberg (zweiter Kassierer), Isabell Diedershagen aus Malberg (Notenwartin und Beisitzerin) sowie Jugendleiter Michael Christian komplettieren die Führungsriege.
 
Mit der neuen Zusammensetzung des Vorstandes sieht sich die Bindweider Bergkapelle für das bevorstehende Jubiläumsfest auf dem Malberger Festgelände gut gerüstet und bestens aufgestellt. Über die Vorbereitungen auf dieses Ereignis hinaus stehen aber in diesem Jahr noch mindestens 35 Auftritte an. Trotz des prall gefüllten Terminkalenders planen die Musiker, unter Leitung von Kapellmeister Sven Hellinghausen, für Oktober ein großes Jubiläumskonzert in Hachenburg. 28 Aktive und mittlerweile ebenso viele Nachwuchsmusiker in der Jugendabteilung bereiten sich hoch motiviert auf das Festjahr vor.
 
RZ Betzdorf vom 5. April 2006

Bergkapelle stellt neue CD mit Marienliedern vor


Bindweider Musiker präsentieren sich bei der morgigen großen Wallfahrt in Marienstatt - Verein feiert 130-jähriges Bestehen

MALBERG/MARIENSTATT. Am morgigen Donnerstag, 22. Juni, findet die alljährliche Wallfahrt zum Kloster Marienstatt der Pfarrgemeinden im Dekanat Kirchen statt. Wie seit vielen Generationen, begleitet die Bindweider Bergkapelle 1876 Malberg auch in diesem Jahr die Pilger der Pfarrgemeinde St. Jakobus von Rosenheim nach Marienstatt. Diesmal allerdings können die "Wallfahrer" ihre Prozession sozusagen mit nach Hause nehmen.
 
Pünktlich zu diesem großen Tag, an dem sich die Prozessionen aus Betzdorf, Scheuerfeld, Kausen, Elkenroth, Rosenheim und Gebhardshain zu Ehren der Gottesmutter sternmarschmäßig auf das Kloster zu bewegen, präsentieren die Musikerinnen und Musiker der Bergkapelle unter der Leitung von Sven Hellinghausen eine neue Aufnahme mit traditionellen Marienliedern. Die Bindweider Bergkapelle feiert in diesem Jahr ihr 130-jähriges Bestehen. Die Vorstellung einer CD mit Marienliedern ist Teil des Festjahresprogramms. Über die Bedeutung der Wallfahrt, die Verbundenheit der Kapelle zu diesem Tag sowie das Festprogramm für das Musikfest vom 30. September bis 2. Oktober informieren die Bindweider Musiker am Wallfahrtstag an einem Infostand in Marienstatt. Dort kann auch die CD käuflich erworben werden. Unter Leitung von Kapellmeister Sven Hellinghausen wird die Bindweider Bergkapelle auch in diesem Jahr das Pilgeramt um 10 Uhr im Abteihof des Klosters musikalisch begleiten.
 
RZ Betzdorf vom 21. Juni 2006

5000 Wallfahrer beteten in Marienstatt


Päpstlicher Nuntius war der "Stargast" - Einzelne Gruppen kamen mit mehreren hundert Pilgern

MARIENSTATT. Für die Kommunionkinder aus Herdorf war der große Wallfahrtstag in Marienstatt ein ganz besonderes Erlebnis: Frühmorgens um 4 Uhr hatten schon einige in der 354 Gläubige (!) starken Herdorfer Pilgergruppe den rund 20 Kilometer weiten Weg zur Abtei angetreten. Dort feierten sie dann die Wallfahrtsmesse mit, die Nuntius Erwin Josef Eder - sozusagen der Stargast - zusammen mit den Wallfahrtspriestern und Patres zelebrierte. Programmatisch klang da die Zeile "Kommt her, ihr Gläubigen ohne Zahl" eines alten Kirchenliedes über den Klosterhof: Denn schätzungsweise mehr als 5000 Gläubige hatten sich dieses Jahr wieder auf den Weg aus dem Dekanat Kirchen ins Tal der Nister gemacht. Hunderte rund ums Kloster geparkte Autos zeugten davon, dass es nicht nur auch einige Nicht-Fußpilgerer gab, sondern sich viele auch später von Verwandten oder Freunden mit dem Pkw abholen ließen.
 
Die heilige Messe wurde wie immer (seit 1886!) von den Musikanten der Bindweider Bergkapelle in ihren schmucken Uniformen begleitet. Und während draußen die Gläubigen andächtig die Wallfahrtslieder mitsangen, hatten die Mönche und ihre Helfer im Inneren des Klosters alle Hände voll zu tun. Schließlich galt es nicht nur, im Anschluss an den Gottesdienst den Hunger der Wallfahrer mit Suppe, Wurst und Brötchen oder auch einem Stück Kuchen zu stillen. Daneben mussten die vielen Kelche und Kommunionsschalen für die Eucharistiefeier vorbereitet und später auch wieder weggeräumt werden, die Kollekte organisiert und auch das Mittagessen für die Mönche vorbereitet werden.
 
Doch bevor diese in ihren Speisesaal, das Refektorium, einzogen , durften zuerst einmal die Herdorfer Kommunionkinder da einen Blick hinein werfen. Danach führte sie ihr Pfarrer Heinz Christ durch den Kreuzgang in die Basilika. Allein schon dadurch wurde die Wallfahrt für Anna Schönstedt (10), die ab Elkenroth die zweite Etappe mitgepilgert war, zu einem besonderen Erlebnis. Auch ihr achtjähriger Bruder Adam war beeindruckt. Immerhin hatte es für die Herdorfer Kinder sogar extra für die Wallfahrt schulfrei gegeben.
 
Nach dem Gottesdienst zog die Wallfahrt, angeführt vom Kreuz und den mit grünen Blättern geschmückten Fahnen, sowie begleitet von der Musik in die Abteikirche ein. Danach herrschte im Klosterhof die Atmosphäre eines fröhlichen Volksfestes. Da gab es Getränkepavillons genauso wie Verpflegung- oder Informationsstände. Die Wallfahrer machten es sich auf Bänken, auf Decken auf dem Rasen oder auch kleinen Klappstühlen zum Essen bequem. Marienstatts Abt Andreas Range mischte sich mit dem Abgesandten von Papst Benedikt XVI., Nuntius Eder, unter die Gläubigen und führte angeregt Gespräche. Später wurde noch eine kurze Andacht gehalten und der Wallfahrtstag dann mit einer Deutschen Vesper mit eucharistischem Segen und der Aussendung der Wallfahrer beendet. 
 
RZ Betzdorf vom 23. Juni 2006, Markus Müller

Hommelsberger Filialkirche feierte 35. Geburtstag


Anlässlich des Kirchweihfestes in Malberg wurde jetzt das 35-jährige Bestehen der Hommelsberger Filialkirche "Maria, Mutter der Kirche" gefeiert. Zum Auftakt fand ein Gottesdienst unter freiem Himmel statt. Die Bindweider Bergkapelle  und die Chorgemeinschaft Malberg sorgten für die musikalische Gestaltung. Der Kirchbauverein sowie die Firmlinge hatten den Altarplatz festlich geschmückt. Ein bunter Pflanzen- und Steinteppich sowie eine Marienstatue erinnerten an die Gottesmutter als Schutzpatronin.
 
1971 war das Gotteshaus vom Marienstatter Abt Dr. Thomas Denter eingesegnet worden. In seiner Predigt erinnerte Pastor Rudolf Reuschenbach an die zielstrebige Aufbauarbeit in der Filialgemeinde Hommelsberg und dankte den damaligen Helfern - allen voran den Förderern August Weller und Heinrich Schneider.
 
RZ Betzdorf vom 20. Juli 2006, Joachim Weger

Von der Dorfkapelle zum Kulturträger


Die Bindweider Bergkapelle feiert demnächst ihr 130-jähriges Bestehen

MALBERG. Ein großes Jubiläum wirft in Malberg seine Schatten voraus: Vom 30. September bis 2. Oktober feiert die Bindweider Bergkapelle ihr 130-jähriges Bestehen. Wenn Ende September mit "Glückauf" das 130-jährige Bestehen der Bindweider Bergkapelle gefeiert wird, dreht sich alles um den steilen Weg von der einstigen "Hommelsberger Musik" zu einem der ältesten Kulturträger im Kreis.
 
Das Jubiläumsfest bewegt nicht nur die Malberger, denn der Traditionsverein hat sich bis weit über die Grenzen des Gebhardshainer Landes Verdienste und Ansehen erworben. Rund 250 Mitglieder setzen sich heute für den Gemeinschaftsgedanken der Gründerväter von 1876 ein. Maßgebliches Aushängeschild ist seit Jahr und Tag das derzeit 30-köpfige Blasorchester unter Leitung von Kapellmeister Sven Hellinghausen, der 2005 den Taktstock von Herbert Weller übernahm. Auch die Jugendkapelle mit aktuell 30 Musiktalenten kommt gut voran.
 
Bergbau verpflichtet
Alle Aktiven sehen sich zwar nach 130-jähriger Geschichte noch immer der Tradition und Nähe zum Bergbau verpflichtet, doch kommen heute auch neuzeitliche Titel und moderne Aktionen nicht zu kurz: Etwa 60 Auftritte und 50 Proben stehen 2006 auf dem Plan - von Festtagsständchen, Jubiläen, Kirmes und Karneval bis hin zu Konzerten, Tanzvergnügen, Seniorenfeiern und kirchlichen Anlässen. Etwa ein Dutzend Gründerväter legte vor 130 Jahren den Grundstein für eine Musikkapelle in Hommelsberg.
 
Das Rückgrat der Kapelle bildete von Anfang an die "Musiker-Dynastie" Roth. Zum 50-jährigen Bestehen 1926 schrieb ein Chronist: "Vier Brüder dieser Familie gehören von der Gründung bis auf den heutigen Tag der Kapelle an." Bereits 1926 genossen die "Bindweider" einen guten Ruf und einen beachtlichen Bekanntheitsgrad. "Bis weit in das Siegerland und bis an den Rhein wurde die Kapelle zu Konzerten verpflichtet", so eine Jubiläumsnotiz damals. Wie Niederschriften belegen, ging es den "Männern der ersten Stunde" vor allem darum, in der Musik Erholung vom harten Bergmannsalltag zu suchen. In dunklen Stollen und Schächten der Eisenerzzeche "Bindweide" festigte sich bei den Männern mit ihren rauen Hüllen und schwieligen Händen die Sehnsucht nach einem geruhsamen Feierabend bei Musik und Gesang.
 
Die Gründung des Vereins lag in einer Ära des Neubeginns: Nur vier Jahre vor der Vereinsgründung hatte es 1872 auf der Herkules-Sohle ein Grubenunglück mit 14 Todesopfern gegeben. Die namhafte Gewerkschaft Krupp aus Essen übernahm die Grubenfelder und baute sie in den Folgejahren unter der vereinigten Bezeichnung "Bindweide" zu einem Tiefbaubetrieb mit Revier übergreifender Bedeutung aus. Angesichts ihrer gefahrvollen Arbeit und Alltagssorgen ist es erstaunlich, aber auch erklärbar, dass sich die Hauer und Steiger von einst noch Muse für Poesie, Kunst und Kreatives nahmen.
 
Vorbild war da der erste Betriebsführer unter kruppscher Leitung, der im Schicksalsjahr 1872 nach Steinebach kam: Obersteiger Anton Kirschbaum (1832-1904), war vor 130 Jahren maßgeblicher Motor bei der Vereinsgründung und gilt heute als Förderer bergmännischer Kultur. Er wirkte sogar als Komponist. In seiner "Lebensbeschreibung" beschreibt Kirschbaum, wie er den Knappenverein mit Bergkapelle und Knappen-Sängerchor gründete.
 
Uniformen gelten noch heute
 
Der Knappenverein, dem Bergleute aus dem gesamten "Amt" Gebhardshain angehörten, hatte sich zur Aufgabe gemacht, seine Mitglieder und deren Familien in Notfällen zu unterstützen. Weitere Ziele waren die Förderung der Tugend und Bildung der Knappen sowie die Pflege von Musik und Gesang.
Einen ihrer frühen großen Auftritte hatten die "Bindweider" bei der Enthüllung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Hachenburg. Die "Betzdorfer Zeitung" schrieb am 3. September 1888: "In dem stattlichen Festzug gewährte insbesondere der Knappenverein Bindweide, etwa 500 Mann, sämtliche in Bergmannstracht, unter Vorantritt ihrer eigenen Kapelle, einen imposanten Anblick!" Schon damals schrieb Obersteiger und Kapellmeister Anton Kirschbaum Details zur Uniformierung des Knappencorps nieder, die heute immer noch gültig sind. Demnach werden bei offiziellen Anlässen zu den schwarzen Freiberger Kitteln Schafthüte mit rot-schwarzen Federbüschen getragen.
 
Eine besondere Auszeichnung erhielt die Bergkapelle 1977 mit der Verleihung der Pro-Musica-Plakette, 1987 gab es beim Landesmusikfest in Betzdorf mit der Note "Gut" eine weitere hohe Ehrung.
 
RZ Betzdorf vom 9. September 2006, Joachim Weger

Bergkapelle: Parade zum 130. Geburtstag


Bindweider laden vom 30. September bis 2. Oktober zu einem großen Fest nach Malberg ein

MALBERG. Die Bindweider Bergkapelle aus Malberg begeht in diesem Jahr ihr 130- jähriges Bestehen. Ein großes Musikfest soll diesem Ereignis den passenden Rahmen verleihen. Für die Zeit von Samstag, 30. September, bis Montag, 2. Oktober haben die Organisatoren ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bespickt mit musikalischen Höhepunkten.
 
Beginn ist am Samstag, um 17.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche in Malberg. Um 19.30 Uhr beginnt mit dem Festkommers im Festzelt der offizielle Festakt zum 130-jährigen Bestehen. An dem Festkommers wirken neben den Ortsvereinen aus Malberg die Daadetaler Knappenkapelle und die Bergkapellen aus Katzwinkel und Birken-Honigsessen sowie der Spielmannszug Steinebach mit. Eröffnet wird der Abend durch die Bindweider Bergkapelle 1876 und ihre Jugendkapelle. Den feierlichen Höhepunkt des Kommerses bildet der große Zapfenstreich am Ende des offiziellen Programms unter Mitwirkung des Spielmannszuges Steinebach und der Bindweider Bergkapelle. Schirmherr des Musikfestes ist der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gebhardshain Konrad Schwan.
 
Unter dem Motto "Festzug der anderen Art" startet am Sonntag eine große Musikparade auf dem Sportplatz in Malberg. Die Gäste können rund 15 Kapellen aus der Region in einem gemeinsamen hochmusikalischen Aufmarsch erleben. Uniformen und berühmte Märsche sind der Mittelpunkt bei dieser Parade und laden zu stimmungsvoller Unterhaltung ein. Höhepunkt wird das große Finale sein, bei dem sich alle Kapellen mit ihren 400 Mitwirkenden zusammenschließen, um gemeinsam zu musizieren. Im Anschluss an die Musikparade werden die "Lasterbacher Musikanten" die Festgäste im Festzelt unterhalten und mit ihrem stimmungsvollen Programm wohl mächtig einheizen.
 
Zum zünftigen Frühschoppen am Montag lädt die Bindweider Bergkapelle ihre Gäste ab 11 Uhr ins Festzelt ein. Die musikalische Unterhaltung übernehmen die Bindweider Bergkapelle sowie eine befreundete Kapelle aus der Eifel, die "Original lustigen Eifelländer" aus Pitscheid. Frühaufsteher kommen an diesem Tag auf ihre Kosten, denn von 11 Uhr bis 13 Uhr gibt´s bei der "Happy Hour" zwei Getränke zum Preis von einem. Zum Festausklang findet dann eine Scheunenparty statt. Ein Liveauftritt der Band "ResQ" ist Höhepunkt dieses Abends.
 
RZ Betzdorf vom 27. September 2006

Bergkapelle symbolisiert Heimat


Bindweider Traditionsverein feiert in Malberg groß seinen 130. Geburtstag - Gäste würdigen steile Karriere der Musikanten

MALBERG. Mit einem frohen "Glückauf" und einer Vielzahl von Gästen feierte die Bindweider Bergkapelle am Wochenende ihr 130-jähriges Wiegenfest. Dankgottesdienst, Konzertabend mit zahlreichen Ehrungen sowie eine große Marschparade mit 500 Musikanten standen auf dem Programm.
 
"Ein Haus voll Glorie schauet" lautete am Samstag der Eingangstitel zum 130-jährigen Stiftungsfest der Bindweider Bergkapelle (BBK). Pastor Rudolf Reuschenbach zeigte sich erfreut, dass das traditionsreiche Blasorchester seine Geburtstagsfeier ganz bewusst im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der Dorfkirche begann. Dort brachte die Bergkapelle unter der Leitung von Sven Hellinghausen die Haydn-Messe zu Gehör. Pastor Reuschenbach ging auf die wichtige Rolle der "Lebensmusik" ein und gab zu bedenken, dass Melodie, Grundtöne, Klangfarben sowie besonders Takt und Harmonie nützliche Faktoren für ein friedvolles Zusammenleben sind.
 
Nach einem Prozessionsmarsch durch Malberg begrüßte BBK-Vorsitzender Jan Thiel im Festzelt zahlreiche Vereine, Akteure und Gäste. Mit dabei auch Alt-Kapellmeister Herbert Weller, Ehrenvorsitzender Reinhard Nolden sowie der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner. Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing, die unterhaltsam durch das Konzertprogramm führte und den großen Gemeinschaftsgedanken des Vereins würdigte, fand sogar eine Parallele zu ihrem Amt als Drogenbeauftragte: Auch die Musik sei eine Art Droge - freilich eine, die es nicht zu bekämpfen, sondern zu fördern gelte.
 
Dass sich in 130 Jahren auf dem steilen Weg von der "Hommelsberger Musik" bis hin zu einem bekannten Kulturträger recht viel verändert hat, stellte der Vorsitzende Thiel klar: "Es ist was Wunderbares, das Gesamtwerk der Gemeinschaft zu erfahren und so in einem guten Stück Heimat einen Gegenpol zum anonymen Konsumieren zu bilden." Malbergs Ortsbürgermeister Albert Hüsch dankte der BBK für die seit Generationen praktizierte Mitgestaltung im dörflichen Leben.
 
"Auch ich bin begeistert", gestand Bürgermeister und Schirmherr Konrad Schwan offen ein, der zudem Vorsitzender des Fördervereins "Grube Bindweide" ist. Genau dort lagen nämlich 1876 die Wurzeln des heute ältesten Vereins der Verbandsgemeinde. Angesichts der regen Jugendarbeit im Orchester war Schwan zuversichtlich, dass die "Faszination Musik" über richtig gestellte Weichen künftig noch weiter nach vorne gebracht werden kann. Schwan durfte sich übrigens über das erste hochprozentige "Dankeschön" des Vorstands freuen - ein extra zum Fest aufgelegter "Bindweider-Jubiläums-Wacholder".
 
Nun ließ es sich die Jugendkapelle mit Dirigent Michael Christian nicht nehmen, ihr Können unter Beweis zu stellen. Für die musikalische Schiffsreise ernteten die Junioren mächtig Beifall. Markus Keggenhoff, Vorsitzender des Kreismusikverbandes, und Hubert Latsch vom Landesmusikverband ehrten anschließend 21 langjährige BBK-Musiker. Mit der Jugendehrennadel wurde Laura Beckers ausgezeichnet. Für zehnjähriges Musizieren gab es "Bronze" für Isabelle Dietershagen, Andreas Hombach, Peter Hombach und Volker Seibert. Bereits seit 20 Jahren sind dabei: Torsten Hanzen, Thomas Achberger, Daniel Nauroth, Peter Wisser, Jürgen Seibert, Alexandra Seibert, Bernhard Vogel und Rudolf Seibert. Im BBK-Orchester seit 30 Jahren aktiv sind: Marko Zeuner, Brigitte Kohlhas, Uwe Kohlhas, Detlef Nink und Heike Fischer. Überaus selten ist die Vergabe von zwei "goldenen" Ehrenzeichen und -briefen. Elmar Nauroth begann mit dem Lebenshobby "BBK-Musik" vor 40 und Konrad Weller sogar vor 60 Jahren.
 
Die höchste Auszeichnung des Abends ging schließlich an Alois Christian, der 1950 in die BBK eintrat und seitdem - neben Musizieren und Jugendausbildung - vielerlei Ehrenämter ausgeführt hat.
 
Im Reigen der vielen Gratulanten und Ständchen mischte auch die Karnevalsgesellschaft Malberg kräftig mit, und das genau 52 Tage vor der neuen Session. Mit flotten Tänzen und kessen Sprüchen brachten die Junioren von "Rot-Weiß" eine gute Portion Farbe und Kontrast auf die ansonsten eher schwarz-goldene "Glückauf-Bühne", die zum Schluss, beim gekonnt vorgetragenen Zapfenstreich, im Rampenlicht stand. Ein Team des Besucherbergwerks "Grube Bindweide" mit zünftigem Karbidgeleucht und die Feuerwehr mit hellen Fackeln begleiteten das musikalische Finale.
 
500 Musiker und mindestens ebenso viele Zuschauer verfolgten am Sonntag  die große Parade anlässlich des 130. Geburtstags der Bindweider Bergkapelle auf dem Sportplatz in Malberg. Bei dem für die Region einzigartigen Erlebnis, an dem sich rund 20 Vereine beteiligten, war als Höhepunkt auch ein Schalmeien-Orchester aus Hessen vertreten.
 
RZ Betzdorf vom  2. Oktober 2006, Joachim Weger

Ein musikalisches Jubelpaar


Konrad und Regina Weller feiern heute in Malberg ihre Goldhochzeit

MALBERG. Am heutigen Mittwoch, 25. Oktober, feiern die Eheleute Konrad und Regina Weller in Malberg das Fest der Goldenen Hochzeit. Vor 50 Jahren schloss das Jubelpaar in der Rosenkranzkirche in Mittelhof im Beisein von Pfarrer Bernhard Hein den Bund fürs Leben. Kennen gelernt hatten sich die Beiden bei einem zünftigen Bergmannsfest mit viel Musik in Niederhövels.
 
Die Harmonie von Musik und Gesang ist bis heute das gemeinsame Hobby des Jubelpaars geblieben. Zu den ersten Gratulanten am Festtag gehören jetzt drei Kinder und Schwiegerkinder sowie zwei Enkel. Um 16.30 Uhr findet ein Dankgottesdienst in der Malberger Filialkirche "Maria, Mutter der Kirche" statt. Konrad Weller (Jahrgang 1930) ist in Hommelsberg (später Malberg) aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach der Lehrzeit bei der Lokfabrik Jung in Kirchen und der 15-jährigen Bergmannszeit auf Grube "Eupel" in Hövels wechselte er zur Straßenmeisterei Betzdorf und ging dort 1990 in den verdienten Ruhestand.
 
Seit seiner Jugend ist Konrad Weller förderndes Mitglied im MGV "Frohsinn" Malberg und aktiver Musiker bei der Bindweider Bergkapelle. Heute ist er in beiden Vereinen auch Ehrenmitglied.
 
Die Wiege von Regina Weller, geborene Lamberty (Jahrgang 1935), stand in Osenbach bei Mittelhof. Nach der Schulzeit absolvierte sie eine Lehre als Näherin in Schönstein. Die Heirat 1956 brachte den Umzug ins Heimatdorf ihres Mannes mit sich. Die Jubilarin war früher Sängerin im Kirchenchor "Cäcilia" Mittelhof. Vor 25 Jahren war Regina Weller Mitbegründerin des Frauenchores "Frohsinn" Malberg, dem sie noch heute als aktive Sängerin angehört.
 
RZ Betzdorf vom 25. Oktober 2006, Joachim Weger

Bindweider Bergkapelle gestaltete Gottesdienst in Gebhardshain mit


Zum Ausklang ihrer Jubiläumsfeiern anlässlich des 130-jährigen Bestehens gestaltete die Bindweider Bergkapelle am Sonntag den Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche in Gebhardshain musikalisch mit. Das Orchester spielte Loblieder aus der Haydn-Messe. Zur Feier des Tages schwang noch einmal Ehrenkapellmeister Herbert Weller den Taktstock.
 
"Wer singt und musiziert, der betet doppelt", sagte Pastor Rudolf Reuschenbach zur Einstimmung. Er dankte dem Jubiläumsverein mit seinem Vorsitzendem Jan Thiel für die Bereicherung des Miteinanders in der Pfarrgemeinde und brachte den Zukunftswunsch für das traditionsreiche Blasorchester scherzhaft auf den Punkt: "Reichlich Luft für alle und ein herzliches Glück Auf!"
 
RZ Betzdorf vom 3. November 2006, Joachim Weger

Konzert zum Festausklang


Das 130-jährige Bestehen der Bindweider Bergkapelle 1876 Malberg wurde in diesem Jahr groß gefeiert. Im Hachenburger Schloss gab es nun einen musikalischen Ausklang.

HACHENBURG/MALBERG. Das Jubeljahr ist zu Ende, nun gab es noch ein Konzert zum Abschluss der 130-Jahr-Feiern der Bindweider Bergkapelle. Zum Auftakt eröffneten 30 Kinder und Jugendliche im Hachenburger Schloss das dreiteilige Konzert. Dirigiert von Michael Christian, gab es "Back To The Future" zu Beginn, modern blieb es auch beim "Titanic"-Song "My Heart Will Go On", mit dem die Jugend die Herzen der Konzertbesucher eroberte. Dem Alter entsprechend beschloss die "Junge Kapelle", ihren Auftritt mit dem "Gartenzwerg-Marsch" der lustig daherkommend die zunächst angespannten Mienen der Jungmusiker aufhellte.
 
Danach gehörte die Bühne dem altbewährten Blasorchester (Leitung Sven Hellinghausen), das den Auftakt mit der "Feuerwerksmusik" von Händel präsentierte. Persönlich empfangen wurden die vielen Gäste vom Bergkapellen-Vorsitzenden Jan Thiel. Er freute sich besonders, den musikalischen Leiter der Abtei Marienstatt, Frater Gregor Brand OCist, und den Ehrenkapellmeister der Bindweider Bergkapelle, Herbert Weller, im Publikum ausmachen zu können. Thiel kündigte dann ein barockes Orchesterwerk mit zwei Solostimmen an. Solisten waren Marco Zeuner und Jan Thiel auf der Trompete.
 
Im Mozartjahr durfte ein Stück des großen Meisters nicht fehlen und so brachte die Kapelle die Ouvertüre "Titus" zur Aufführung. Weiter in Programm ging es dann mit dem "Solokonzert Nr. 1" für Horn - basierend auf einem Thema von Mozart welches in verschiedenen Variationen interpretiert wird. Solist Uwe Kohlhaas begeisterte das Publikum mit einer überwältigenden Leistung.
 
Der letzte Teil wurde mit einem "Bindweider Klassiker", den schönsten Melodien von Giuseppe Verdi, eingeläutet und die "Ragtime Suite" führte den Gästen vor Augen und Ohren zu welchen musikalischen Richtungs- und Tempiwechsel man in der Blasmusik fähig ist. Ein weiteres Solostück, "Sing, Sing, Sing", vorgetragen von Thomas Achberger am Schlagzeug, beurteilten die kritischen Konzertbesucher als eine wahre Meisterleistung. Der Tradition gemäß durfte auch das "Lied der Bergleute" nicht fehlen.
 
Als Zugabe gab es Klänge von Jaques Offenbach: Melodien wie Hoffmanns "Erzählungen" und der "Chan, Chan" - mit Klatschbegleitung - beschlossen einen festlichen Konzertabend an historischer Stätte.
 
RZ Betzdorf vom 25. November 2006
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