2005

2005

Das Jubiläum fest im Blick


Heribert Weller seit 55 Jahren Dirigent der Bindweider Bergkapelle - Sven Hellinghausen Nachfolger

MALBERG. Das Jubiläum 130 Jahre hat der Bindweider Bergkapelle bereits fest im Blick. 2006 wird es gefeiert. Einen Wechsel gibt es beim Dirigenten. Nach 55 Jahren reicht Heribert Weller den Taktstock weiter an Sven Hellinghausen.
 
Die Bindweider Bergkapelle hatte zur Jahresversammlung eingeladen. Neben den Jahresberichten ging es um die Vorausschau in Richtung 130-jähriges Bestehen, das 2006 gebührend gefeiert werden soll. Mit einem zünftigen "Glückauf" begrüßte Vorsitzender Jan Thiel im Saal Moll zahlreiche Musikfreunde. Ein besonderer Gruß galt Ortsbürgermeister Albert Hüsch sowie den Ehrenmitgliedern Alois Hombach, Toni Wisser und Aloys Christian.
 
In seinem Jahresbericht ging Daniel Nauroth auf insgesamt 50 Musikproben und 45 Auftritte des traditionsreichen Blasorchesters ein. Der weite Bogen spannt sich von Jubiläen und Ständchen bis hin zu Kirmes, Umzügen und anspruchsvoller Konzertmusik. Sogar in Baden-Baden grüßten die "Bindweider" bereits mit ihren urigen Bergmannsklängen: "Glück auf, der Steiger kommt..." Noch lange in guter Erinnerung bleiben wird die mehrtägige Busreise ins Salzburger Land, wo die Musikanten sogar beim Bergklettern eine gute Figur machten.
 
Ein starkes Standbein des Vereins ist inzwischen die Jugendarbeit unter Leitung von Michael Christian. Derzeit sind 19 junge Leute in musikalischer Ausbildung. Schon beim Ostermusizieren in Malberg wird die Jugendabteilung mit dabei sein.
 
Ein dickes Lob gab es für die lange Treue von Kapellmeister Heribert Weller (79), der nun nach 55-jähriger Tätigkeit den Taktstock in jüngere Hände legte. "Das ist zumindest auf Ebene des Landesverbands einmalig", hieß es jetzt übereinstimmend. Im Frühsommer wird Weller im Rahmen eines Abschiedskonzerts offiziell seinen Ausstand geben. Sven Hellinghausen wird das Orchester künftig leiten.
 
Die "Feuertaufe" ist bereits terminiert, und zwar beim Jubiläumskonzert des MGV "1880" Altenkirchen am Sonntag, 13. März, in der evangelischen Christuskirche in Altenkirchen. Mächtig Beifall gab es jetzt auch für Reinhard Nolden (65), der zum Ehrenmitglied ernannt wurde und der demnächst den Ehrenvorsitz im Verein übernehmen soll. Damit wäre er übrigens der erste Ehrenvorsitzende in der fast 130-jährigen Vereinsgeschichte. Nolden gehört dem Vorstand seit 40 Jahren an. 26 Jahre lang war er selbst Vorsitzender der Bindweider Bergkapelle.
 
Kassenwart Marco Zeuner legte eine solide Finanzverwaltung vor, was die Kassenprüfer Gilbert Hombach und Lothar Diedershagen bestätigten. Die neuen Kassenprüfer sind Christoph Kohlhaas und Burkhard Hombach. Dem Verein gehören derzeit rund 240 Mitglieder an. Rund 30 Aktive halten die Fahne des Blasorchesters hoch. Gemeinsam hoffen die Mitglieder nun auf ein erfolgreiches musikalisches Jahr 2005, nicht zuletzt als gute Basis für das 130-jährige Bestehen, das 2006 nach alter Väter Sitte in Malberg gefeiert werden soll. Die Zeichen dafür stimmen jedenfalls. Zahlreiche Auftritte sind längst vorgemerkt, so auch das Musikfest am 2. Juli in Daaden und das Erntedankfest am 2. Oktober in Nauroth.
 
RZ Betzdorf vom  9. März 2005, Joachim Weger

Kapellmeister hört nach 56 Jahren auf


Die Bindweider Bergkapelle verabschiedet sich am Sonntag mit Konzert von Herbert Weller

GEBHARSHAIN/MALBERG. Die Eltern von vielen aktiven Musikern der Bindweider Bergkapelle waren noch nicht auf der Welt, da war er dort schon Kapellmeister - doch damit soll jetzt Schluss sein: Nach 56 Jahren übergibt Herbert Weller den Taktstock. Wenn die Redewendung angebracht ist, dann hier: Eine Ära geht zu Ende. "Organist mache ich ja weiter - und ich habe ja noch so viele Chöre ...", sagt der 79-jährige Weller. "Die Musik ist noch ein bisschen anstrengender und ich bin froh, wenn ich zeitlich etwas mehr Luft habe."
 
Wehmut wird beim Abschied wohl dennoch dabei sein - und am Sonntag um 17 Uhr beim Abschiedskonzert im Bürgerhaus Malberg sind bewegende Momente zu erwarten. Die Bindweider Bergkapelle 1876 Malberg e.V. war bislang fast eine Familienangelegenheit: Er hatte die Kapelle von seinem Großonkel übernommen, und Herbert Wellers Urgroßvater hatte die Kapelle auch 56 Jahre lang geleitet, wie der Vorstand nach dem Blick in die Chronik gerechnet hat. Deshalb war schon spekuliert worden, Weller habe ebenfalls nach 56 Jahren aufgehört, um die Tradition seines Urgroßvaters zu erfüllen. "Aber das wusste ich gar nicht", sagt Weller.
 
So oder so, in den Reihen der Musiker hätten ihn viele gerne noch mit 80 und beim 130-jährigen Vereinsbestehen im kommenden Jahr am Taktstock gesehen. Doch Jubiläumsfeiern alleine können Weller nicht mehr locken, davon hat er schon zahllose erlebt. Seine beiden Söhne haben sich zwar auch der Musik verschrieben, die Nachfolge bei der Bindweider Bergkapelle mochten sie aber nicht antreten. Die Aufgabe übernimmt Sven Hellinghausen aus Altenkirchen.
 
Den werden sicher große Momente mit der Kapelle erwarten, mit Wellers Anfängen werden die aber nicht vergleichbar sein: "Wir sind nach dem Krieg überall zu Fuß hin - vielleicht noch mit dem Fahrrad. Nachts zurück - da hatten wir Spaß ...", erinnert sich der Kapellmeister. Mit 10 Jahren spielte er erstmals selbst in der Kapelle mit, als 15-Jähriger half er als Organist in der Pfarrkirche Gebhardshain aus. Nach Anstellungen als Küster, Organist und Chorleiter in Mittelhof und dann wieder in Gebhardshain wechselte er 1974 als Musiklehrer an die Kreismusikschule und brachte auch hier zahllosen jungen Menschen die Musik näher. Als Kreischorleiter schulte er Nachwuchschorleiter.
 
Wenn Herbert Weller noch eine Ehrung erhalten soll, muss dafür wohl erst eine neue Auszeichnung erfunden werden: Die Goldene Note des Sängerkreises hat er ebenso wie die Ehrennadel in Gold der Bundesvereinigung der Volks- und Blasmusikverbände, die Goldene Chorleiter- Ehrennadel und die Peter- Cornelius-Plakette des Landes für langjährige Verdienste um die Musikpflege.
 
RZ Betzdorf vom  2. Juni 2005, law

Weller war "Institution und Ära"


200 Gäste waren in Malberg dabei, als die Bindweider Bergkapelle Abschied von ihrem bisherigen Dirigenten nahm

MALBERG. Das war sicher kein leichter Abschied für den Dirigenten Herbert Weller: Nach sage und schreibe 56 Jahren gab der fast 80-jährige Musiker am Wochenende im Bürgerhaus von Malberg den Taktstock in jüngere Hände - geehrt von Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Rund 200 Gäste kamen am Sonntag ins Malberger Bürgerhaus, um bei einem landes-, ja vermutlich bundesweit einmaligen Generationswechsel mit dabei zu sein: Jan Thiel, der Vorsitzende der Bindweider Bergkapelle, begrüßte mit einem zünftigen "Glückauf" - allerdings ganz bewusst in zweiter Linie - viele Vertreter von Politik, Geistlichkeit und Vereinen.
 
Sein erster Gruß galt allein dem bisherigen Kapellmeister Herbert Weller (79) aus Gebhardshain, der nach 56-jähriger Tätigkeit den Taktstock jetzt an seinen Nachfolger Sven Hellinghausen (30) aus Altenkirchen abgab. Damit geht bei der Kapelle eine Epoche zu Ende. Ebenfalls symbolisch übergeben wurde im Rahmen dieses Generationswechsels der bergmännische Schafthut mit dem weißen Federbusch, der gemäß Statut des Bindweider Obersteigers Anton Kirschbaum aus dem Jahr 1876 den Kapellmeister der Bergkapelle auszeichnet.
 
Beim Abschiedskonzert ihm zu Ehren genoss es Herbert Weller mit einem Hauch Wehmut, erstmals aus der Zuschauer-Perspektive seinen Nachfolger bei der musikalischen Arbeit zu erleben. Uwe Fischer würzte das Konzertprogramm mit einem bunten Strauß von Anekdoten aus dem reichen Erlebnisschatz der Bergkapelle. Der Gebhardshainer Bürgermeister Konrad Schwan, Malbergs Ortsbürgermeister Albert Hüsch sowie Markus Keggenhoff als Vorsitzender des Kreismusikverbands würdigten die ungewöhnlich vielfältigen Verdienste der "Institution und Ära" Herbert Wellers. Weller sprenge sogar - darüber war man sich völlig einig - den alten Grundsatz "Ein guter Dirigent kann kein netter Kerl sein".
 
Was macht seine musikalische Handschrift so einzigartig und unverwechselbar? Diese Frage führte schließlich zu Wellers bewährten Arbeitsstil der leisen Töne, mit dem es in Malberg seit über einem halben Jahrhundert gelungen ist, miteinander und vor allem im Gleichklang zu musizieren. Diese grundlegende Erkenntnis wird sich das jetzige Orchester mit Kapellmeister Sven Hellinghausen als Verpflichtung auf die Fahne schreiben. Eines der Nahziele des traditionsreichen Kulturvereins aus dem Gebhardshainer Land sind die Feiern zum 130- jährige Bestehen, das die Bindweider Bergkapelle kommendes Jahr gebührend begehen möchte.
 
Mächtigen Beifall gab es am Sonntag schließlich auch für Reinhard Nolden, der nach 40-jähriger Vorstandstätigkeit in der Bergkapelle zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.
 
RZ Betzdorf vom  7. Juni 2005, Joachim Weger

Programm von Evita bis Verdi


Bindweider Bergkapelle 1876 gab Abschiedskonzert zu Ehren von Herbert Weller

Mit einem Konzert verabschiedete sich die Bindweider Bergkapelle 1876 am Sonntag in der Mehrzweckhalle in Malberg offiziell von ihrem langjährigen Dirigenten Herbert Weller, der dem Orchester 56 Jahre als Dirigent vorstand. Unter dem Dirigat von Sven Hellinghausen, der bereits Anfang des Jahres die musikalische Leitung der traditionsreichen Kapelle übernommen hatte, boten die Musiker in dem restlos gefüllten Saal ein abwechslungsreiches Programm, bei dem die neue Handschrift Hellinghausens sicherlich schon zu spüren war.
 
Der 1. Vorsitzende der Bergkapelle, Jan Thiel, freute sich, die Hauptperson des Nachmittags, Herbert Weller, inmitten seiner Familie und einiger Ehrengästen begrüßen zu dürfen, die ebenfalls im Lauf des Konzerts das Wort an den scheidenden Dirigenten richteten und seine Verdienste um die Blasmusik in der Region mit Worten und Präsenten würdigten. Das musikalische Können von Herbert Weller hätte Thiel wohl nicht besser umschreiben können als mit den Worten »Du hast uns mit viel Geduld die Schönheit der leisen Töne beigebracht«.
 
Moderator Uwe Fischer führte souveräner Weise durch das Konzertprogramm, sondern gab auch immer wieder Anekdoten zum Schmunzeln aus dem Musikerleben Wellers zum Besten. So erinnerte er sich gut daran, wie Herbert Weller bei einem Musikfest in Herdorf mitten in einer Gruppe italienischer Gastmusiker an der Theke stand und mit ihnen angeregte Konversation führte. Dabei sei laut Fischer jedem bekannt, dass Weller nur zwei Sprachen spreche: »Deutsch und Platt«.
 
Auch musikalisch ging es beim Konzert international zu, denn neben bekannten deutschen Marsch- und Operettenklängen, spielte das Orchester auch Werke aus der Welt des amerikanischen Films und machte einen Ausflug in die Welt des französischen Chansons. Zweifellos ein musikalischer Höhepunkt des Konzertes war der erste Satz aus dem Klarinettenkonzert Nr. 3 von Stamitz, bei dem Michael Christian als Solist eine brillante Leistung zeigte. Auch für das Orchester war dieses Stück eine echte Herausforderung, die es mit großem Können und viel Ausdruckskraft meisterte. In die Welt der Musicals entführte das Orchester das Publikum mit dem berühmten »Don't cry for me Argentina« aus dem Webber-Klassiker Evita. Marko Zeuner spielte hier sehr gefühlvoll das Trompetensolo.
 
Zweifellos auch für Herbert Weller wörtlich zu nehmen ist der Text des Megahits »Music« von John Miles (»Music was my first love«), den die Bergkapelle sehr kraftvoll zu Gehör brachte. Viel zu tun hatten alle Register am Ende noch einmal bei dem gelungenen Arrangement »Verdi«, einer Zusammenstellung der schönsten Melodien aus seinen Werken. Hoch konzentriert und technisch einwandfrei spielten die Musiker dieses ergreifende Stück und beweisen angesichts der Qualität der Darbietung einmal mehr, dass sie mit Sven Hellinghausen einen würdigen Nachfolger für Herbert Weller gefunden haben.
 
Eine Premiere feierte an diesem Nachmittag das neu formierte Jugendorchester. Unter der Leitung von Michael Christian musizierten die 14 Kinder und Jugendlichen im Alter von acht bis 15 Jahren auf einem beachtlichen Niveau und ernteten den verdienten Applaus des Publikums.
 
Im Rahmen des Konzertes wurde mit Reinhard Nolden ein weiteres Urgestein der Bindweider Bergkapelle geehrt. Der langjährige 1. Vorsitzende, über 20 Jahre hat er dieses Amt bekleidet, wurde für sein Engagement zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
 
Siegener-Zeitung vom 08.06.2005, suk

Bindweider Bergkapelle begeisterte das Publikum


Der Zuspruch der Zuschauer war enorm. 150 Musikfreunde verfolgten vor dem Musikpavillon in Bad Hönningen den Auftritt der Bindweider Bergkapelle. Die 33 Musiker begeisterten die Zuhörer mit einem abwechslungsreichen Repertoire. Dazu gehören neben moderner Blasmusik und zeitgenössischen Originalkompositionen für sinfonisches Blasorchester auch Werke aller Stilrichtungen und Epochen. Unter der Leitung von Sven Hellinghausen war unter anderem "Mars der Medici", "Don"t cry for me Argentina" und "Überall blühen Rosen" zu hören.
 
Obwohl nur eineinhalb Stunden vorgesehen waren, beendete die Bergkapelle erst mit mehreren Zugaben nach knapp zwei Stunden ihr Programm. Die Zuhörer bedankten sich dafür mit stehendem Beifall. Wegen der sehr guten Resonanz auf dieses Kurkonzert vereinbarte Dietmar Haß, Leiter der Tourist-Information, mit der Kapelle bereits ein Konzert fürs kommende Jahr.
 
RZ Asbach, Linz, Unkel vom  17. September 2005

Nachwuchs gut besucht


Musikernachwuchs der Bindweider Bergkapelle sorgt für Begeisterung bei Seniorenfeier

MALBERG. Im voll besetzten Malberger Gemeindehaus trat nun unter Leitung von Michael Christian das Nachwuchsorchester der Bindweider Bergkapelle auf. Die 16 Nachwuchsmusiker im Alter von 6 bis 14 Jahren sorgten mit den Titeln "Aba heidschi bumbeidschi", "Jingle Bells" und "Macht hoch die Tür" für weihnachtliche Stimmung. 2006 feiert die Kapelle ihr 130-jähriges Bestehen. Gut gerüstet, "nachwuchsstark" und hoch motiviert stehe die Kapelle bereits in den Festvorbereitungen.
 
RZ Betzdorf vom  6. Dezember 2005
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