Respekt. Toleranz. Musik.
Drei Worte, die zeigen, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Musik überwindet Vorurteile, schafft Begegnungen und regt zum Nachdenken an. Dieses Konzert sollte verdeutlichen, dass Respekt und Toleranz nicht nur leere Schlagworte sind, sondern durch jedes Musikstück und jede Note lebendig werden. Denn wer Musik macht, hört oft zu. Und „zuhören“ ist der erste Schritt zum Verständnis.
Unter ihrem Leitmotiv präsentierte sich das Orchester nicht nur musikalisch in Bestform, sondern setzte auch ein klares Zeichen für gesellschaftliches Miteinander. Dieses Motto zog sich konsequent durch das Programm – moderiert von Julia Nolde und Isabell Schneider, die mit Charme und Herz durch den Abend führten.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem Stück Sympatria von Thomas Asanger. Der Titel des Stückes ist Programm: Er setzt sich aus den lateinischen Lehnwörtern „sym“ (lat. zusammen) und „Patria“ (lat. Heimatland) zusammen und thematisiert auf musikalische Weise, dass Heimat weniger eine Frage der räumlichen Herkunft, sondern viel mehr der sozialen Zugehörigkeit ist. Heimat ist dort, wo wir uns wohlfühlen.
Die anschließende Salletmayr Polka von Patrick Prammer trägt den Untertitel „für‘n Willi sein Opa“. Was es damit auf sich hat? Willi ist der Spitzname von Manuel Huber (Solohornist der Wiener Philharmoniker) und seines Zeichens einer der besten Freunde von Patrick. Willi hatte ein sehr inniges Verhältnis zu seinem Opa, der vom Salletmayr-Hof stammt. Somit ist die Salletmayr Polka ein ewiges Andenken an den Opa vom Willi. In jeder Note schwingt die Verbundenheit der beiden mit und verleiht dem Werk besondere Wärme.

Weiter ging es im Programm mit dem Titel Wind of Change von den Skorpions , der einst der Soundtrack der Deutschen Einheit und der allgemein politischen Wende der 80er Jahre war. Es ist eine Hymne von Hoffnung und Miteinander jenseits von Grenzen. "Wandel, Umbrüche und die Suche nach Orientierung", so könnte man auch das aktuelle Zeitgeschehen zusammenfassen.
Eindrucksvoll interpretierte die BBK im Anschluss den Titel Schrei nach Liebe der Punkband "Die Ärzte" - ein starkes musikalisches Statement, dass das Publikum tief berührte und zum Nachdenken anregte.
Mit Zuversicht von Tobias C. Roggors endete der erste Teil des Konzertes.
Ein Stück, was mit kraftvollen und positiven Klängen die Stärken der Zuversicht näherbringt. Es vermittelt die Idee, dass selbst in schwierigen Momenten der Glaube an das Gute und das Vertrauen in die Zukunft alles weitertragen.
Solist: Peter Magiera amTenorhorn.
Mit einem Highlight startete der zweite Programmteil. Es war der Auftritt der jüngsten Musikerinnen und Musiker. Unter der Leitung von Sonja Sgodda zeigte die Blockflötengruppe, dass Musik keine Altersgrenzen kennt. Die Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren meisterten ihren Auftritt mit Bravour und wurden für ihren Mut und ihr Können mit tosendem Applaus belohnt.
Gemeinsamt mit dem Jugendorchester präsentierten sie ein weiteres Stück: Viva la vida - ein musikalischer Schulterschluss der Generationen. Viele der Jugendlichen spielen bereits im großen Orchester mit, was für sie eine besondere Motivation darstellt.
Mit seinen mitreisenden Melodien, den treibenden Rhythmen und dem Spektrum an Klangfarben stelle
Euphoria
ein musikalisches Feuerwerk der Lebensfreude dar.
Das Wort „Euphoria“ stammt aus dem Griechischen und bezeichnet ein Gefühl des Wohlbefindens, der Lebensfreude und einer allgemeinen Hochstimmung. Passender könnte ein Titel für einen beeindruckenden und festlichen Jubiläumsmarsch kaum sein. Martin Scharnagls Komposition sprüht geradezu vor Freude und Euphorie.

Ein besonderer Moment des Abends war die Vorstellung des Logos zum bevorstehenden Jubiläum. Im Jahr 2026 feiert die Bindweider Bergkapelle ihr 150-jähriges Bestehen – ein außergewöhnliches Jubiläum, das nicht viele Vereine erreichen. Anna-Lena Weller stellte das neue Jubiläumslogo vor und erläuterte die Symbolik der einzelnen Elemente. Man spürte den Stolz und die Vorfreude der Musikerinnen und Musiker auf der Bühne – 150 Jahre Vereinsgeschichte sind ein Meilenstein, der gebührend gefeiert werden will. Das Publikum wurde herzlich eingeladen, sich das Wochenende vom 14. bis 17. August 2026 vorzumerken. Ein vielfältiges Festprogramm für Jung und Alt ist bereits in Planung und verspricht ein kulturelles Highlight in der Region zu werden.
Der mexikanische Hochprozentige namens „Tequila“ eignet sich hervorragend zur Herstellung alkoholischer Cocktails. Auch für die „Herstellung“ von Musik ist das Getränk scheinbar ideal. Wie wäre es also, den charakteristischen prägnante Latin-Rock-Groove mit einer Melodie aus einem anderen musikalischen Genre zu mischen und so einen ganz neuartigen Cocktail zu kreieren? Dies dachte sich Stefan Schwalgin, als er die Melodie von Norbert Gälles legendärer Polka „Böhmischer Traum“ in lateinamerikanische Gefilde versetzte. Doch eins bleibt gewiss: Ob geschüttelt oder gerührt - bei der BBK gibt es weiterhin nur den original "Meyersch Wacholder".
Im Januar diesen Jahres fand ein Benefizkonzert der BBK zusammen mit dem Gemischten Chor Kundert statt, dass einen wichtigen Zweck verfolgte: die Unterstützung einer Musikschule in Uganda.
Durch André Becker, Initiator des Projektes, erfuhren die Anwesenden damals von den Herausforderungen, mit denen Straßenkinder in Uganda konfrontiert sind. Die Musikschule bietet ihnen nicht nur eine neue Perspektive, sondern auch ein Gefühl von Zugehörigkeit und Hoffnung.
Passend hierzu erklang das Lied "Africa" von Toto, gespielt in der Orchesterfassung von John Staff mit einem Saxophonsolo von Marius Bruckhoff.
Im Programm folgte Horizons von Sven van Calster. Ein Stück, dass ermutigt, über den eigenen Tellenrand hinauszublicken und mit kraftvollen Klängen auf eine Reise zu neuen Horizonten mitnimmt.
Den Abschluss des offiziellen Progamms bildete Martin Scharnagls "Von guten Mächten". Ein kleines musikalisches Licht.
Es erinnert daran, dass wir alle in ein Netz von Gemeinschaft, Liebe und Vorsorge eingebettet sind. Und manchmal sind es gerade die leisen Töne, die ein Herz berühren.
Mit Standing Ovations endete ein Konzertabend, der mehr war als Musik – ein Statement für Zusammenhalt, Engagement und gelebte Vielfalt. Die Bindweider Bergkapelle hat einmal mehr bewiesen, dass Musik verbindet – über Generationen hinweg.
Ein Konzert endet aber nie mit dem letzten Ton. Es klingt weiter in Erinnerung, Gesprächen und Gedanken.
Vielleicht haben die heutigen Klänge etwas in den Zuhörern bewegt und eine Saite zum schwingen gebracht.
Ein Gefühl, dass man mit in den Alltag nehmen sollte. Seien sie offen, hören sie zu und zeigen sie Respekt.
Denn Musik ist überall dort, wo Menschen einander begegnen.